Am Montag Morgen ging es abermals recht früh mit der Bahn gen Berlin. An diesem Tag würde ich nur wenig Puffer haben und möglicherweise direkt zur Arbeit weiterfahren müssen. Daher absolvierte ich die Anreise einmal ohne Heels. Da ich pünktlich ankam und mein Hotel praktisch auf dem Weg lag, konnte ich zumindest noch einchecken und mein Gepäck im Zimmer lassen. Das Auspacken verzögerte sich jedoch etwas, da sich das verflixte Zahlenschloss auf dem Weg verstellt hatte. Dummerweise nicht nur um eine oder zwei Ziffern und auch nicht nur auf einem Rad, weswegen es geschlagene 20 Minuten und ein paar wundgeriebene Fingerkuppen brauchte, bis ich das Ding endlich offen hatte. Also nur noch schnell auspacken, frisch machen, ab geht’s zur Arbeit.
Für den Abend hatte ich mir noch kein Restaurant zurechtgelegt und wollte mir erst einmal die Auswahl in der Umgebung anschauen. Denn da mein übliches Hotel am Ku’damm ausgebucht war, kam ich erstmalig im Radisson am Dom unter. Ja, genau: in dem Hotel, das vor wenigen Tagen in allen Schlagzeilen war…
Hier sieht man mich in meinen Onlymaker-Blockabsatz-Stiefeletten im Flecktarn-Look im Aufzug auf dem Weg zum Abendessen. Im Hintergrund das Aquarium, unter dem ich jeden Abend an der Bar saß und auf das ich jede Nacht direkt vom Bett aus einen tollen Blick hatte. Das Hotel liegt gleich um die Ecke vom S-Bahnhof „Hackescher Markt“, um den herum sich unzählige Restaurants scharen. Ich landete am Ende bei einem sehr netten Mittelklasse-Italiener und genoss eine äußerst leckere Pizza und ein Gläschen Rotwein. Und das Kompliment eines Kellners unmittelbar nach dem Betreten des Restaurant: „Coole Schuhe!“ Ich glaube, das war Premiere – bislang gab es nur von Mädels Komplimente (wenn mich mein alterndes Gedächtnis nicht trügt).
Später saß ich noch eine Weile an der Hotelbar, guckte den Fischen zu und genoss einen äußerst leckeren Cocktail. Hierfür tauschte ich jedoch noch einmal die Schuhe gegen etwas schickere Exemplare, nämlich ein Paar Onlymaker-Stiefeletten mit recht hohem, mittelbreitem Absatz und etwas Plateau.
Für das Frühstück am Dienstag hatte ich mir einen Tisch im „Zimt & Zucker“ reserviert, jedoch nicht in meiner üblichen Filiale in der Potsdamer Straße sondern dieses Mal am Schiffbauerdamm, gleich am Bahnhof Friedrichstraße. Also nur eine Station mit der S-Bahn und ein paar hundert Meter zu laufen. Da das Wetter jedoch arg feucht war, wählte ich mit den Flecktarn-Onlymakern noch einmal ein etwas robusteres Schuhmodell.
Am Abend nach der Arbeit zog es mich ins „Cyclo“, ein vietnamesisches Restaurant im nahegelegenen Nikolai-Viertel, das auch ziemlich leckeres Sushi serviert. Es regnete zwar nicht mehr, war aber sehr frisch, daher fiel meine Wahl auf ein paar schwarze Velours-Overknee-Stiefel mit Blockabsatz von Onlymaker. Die Schuhe erregten in dem sehr kleinen Restaurant deutlich erkennbar die Aufmerksamkeit der wenigen noch anwesenden Gäste, des Personals und insbesondere der Teenager-Tochter des Hauses, die am Nebentisch Hausaufgaben machte. Die Blicke würde ich insgesamt als interessiert-wohlwollend bezeichnen. Nach dem leckeren Essen verbrachte ich noch einige Zeit in der Hotelbar mit einem oder zwei weiteren vorzüglichen Cocktails. Der jungen Kellnerin schienen meine Stiefel auch gut zu gefallen, denn sie kam erheblich häufiger bei mir als bei den anderen Gästen vorbei um nach meinem Wohlbefinden zu fragen (und dabei mehr als deutlich meine Schuhe ins Visier zu nehmen).
Den Mittwoch hatte ich zwar grundsätzlich frei, ich hatte mir aber doch noch einiges an Arbeit für’s Home- bzw. Café-Office mitgebracht. Zunächst zog es mich in mein absolutes Lieblings-Frühstücksrestaurant: das „April“ in der Winterfeldtstraße. Von meinem üblichen Hotel kommt man immer gut zu Fuß dorthin, von Mitte aus waren jedoch S- und U-Bahn zum Nollendorfplatz erforderlich. Auch an diesem Tag kamen die Onlymaker-Flecktarn-Stiefeletten zum Einsatz. Im April hat man mich auch schon desöfteren in Heels gesehen und wunderte sich dementsprechend kaum. Ich genoss ein ausgezeichnetes Frühstück und blieb noch bis weit in den Nachmittag dort, um meine Arbeit am Notebook zu erledigen, bevor ich mich auf den Rückweg ins Hotel machte. Den Umsatz des Restaurants mit Kaffeegetränken habe ich an diesem Tag sicherlich spürbar gesteigert.
Wenn man morgens bei seinem Frühstücks-Favoriten war, dann kann man das Abendessen doch auch noch in seinem Lieblingsrestaurant genießen. Und das ist eindeutig die „Tia Rica“ in Charlottenburg. Da kann man auch ein bisschen schicker auftreten und zumeist ging ich dort in der letzten Zeit in den Steve-Madden-Stiefeletten hin – komplettiert durch dunkle Hose, schickes Hemd und Mantel. An diesem Abend wollte ich aber einen Schritt weitergehen und hatte stattdessen die Steve-Madden-Overknees eingepackt, die untenherum weitestgehend den Stiefeletten entsprechen und bei meiner Beinlänge (leider nur) bis knapp über die Mitte des Knies gehen. Zusammen mit einer schwarzen Skinny Jeans passt das aber auch sehr gut. Mit der S-Bahn ging es zum Savigny-Platz und zu Fuß ein paar hundert Meter zur reichen Tante. Ich wurde gewohnt überschwänglich vom Senior-Chef und Bianca, der Tochter des Hauses, begrüßt, saß kurz darauf vor einem äußerst leckeren Pisco Sour und registrierte den einen oder anderen interessierten Blick der umsitzenden Gäste und von Bianca. Gesagt hat keiner etwas, aber zumindest die nonverbalen Signale der letztgenannten waren eindeutig im positiven Bereich angesiedelt. Irgendwie kam sie an diesem Tag auch noch öfter und länger zum Schnacken vorbei und zum Abschluss gab’s noch etwas Edles von der Karte mit Hochprozentigem auf’s Haus. Gut, dass die Stiefel sich mit den Blockabsätzen so einfach laufen lassen… Nach der späten Rückkehr ins Hotel ging es wie gewohnt noch für ein halbes Stündchen an die Bar und auch heute schien der Kellnerin (eine andere als am Vortag) mein Schuhwerk ausgesprochen gut zu gefallen.
Am Donnerstag zog es mich morgens zu einem anderen Berliner Highlight: „Tigertörtchen“ in der Chauseestraße. Es gibt zwar auch eine Filiale im Nikolai-Viertel und somit recht nahe an meinem Hotel, diese öffnet aber erst mittags und damit zu spät für diesen Tag. Ich stöckelte mit meinen Missy Rockz „Mask Off“ 10,5 cm zum Hackeschen Markt (nicht ganz ohne, da es dort viel grobes Pflaster hat), dann ging es mit S- und U-Bahn weiter zu meinem Ziel.
Zwei, drei Kaffees und ein paar mehr Tigertörtchen (extrem leckere Mini-Cupcakes) später hatte ich auch die mitgebrachte und leider notwendige Arbeit am Computer erledigt und begab mich wieder zurück ins Hotel, von wo ich alsbald wieder zur Arbeit aufbrach.
Am späteren Abend speiste ich noch im „Alex“ am Fernsehturm, also ein paar hundert Meter vom Hotel entfernt. Hierfür schlüpfte ich in die Onlymaker-Stiefeletten, die ich schon am ersten Abend in der Bar getragen hatte. Die sind ob der Höhe nicht ganz anspruchslos, insbesondere auf den krummen Berliner Gehwegplatten, aber es ging doch ganz gut und sie durften mich im Anschluss auch nochmals an die Hotelbar begleiten.
Am Freitag verrichtete ich etwas länger meinen Horchdienst an der Matratze und gönnte ich mir daher nur ein kleines, spätes Frühstück in einem Coffee Shop gleich neben dem Radisson. Dorthin begleiteten mich nochmals die Missy Rockz „Mask Off“ 10,5 cm (ohne Bild) und zogen doch einige verdutzte Blicke der anderen Gäste auf sich. Ich erledigte nach der Mahlzeit bei einem zweiten Kaffee noch ein paar kleinere Sachen am Notebook, stöckelte dann zurück nach nebenan ins Hotel und schon ging es wieder zur Arbeit – dies natürlich wie immer in flachem Schuhwerk. Was mich aber nicht daran hinderte, beim Aussteigen aus der S-Bahn saublöde umzuknicken. Toll, hätte ich nur die Heels anbehalten, da passierte mir das noch nie. 🤬 Da ich am Abend in einem Restaurant am Hackeschen Markt reserviert hatte und meinem lädierten Sprunggelenk das dortige Pflaster noch nicht zumuten wollte, ging es auch dorthin ausnahmsweise einmal ohne Heels.
Nach der Rückkehr ins Hotel wollte ich es aber doch noch einmal wissen und schlüpfte in die Velours-Overknees, die ich am Dienstag Abend schon getragen hatte. Die sind vergleichsweise harmlos und zwei Proberunden auf dem Hotelflur später (was sonst ja inzwischen eher unter meiner Würde ist) entschied ich, dass mir von diesen Absätzen keine Gefahr drohen würde. So begab ich mich ein letztes Mal an die Hotelbar auf den einen oder anderen Cocktail. Dass es tatsächlich das allerletzte Mal sein würde, konnte ich nicht ahnen. An diesem Abend war es erheblich voller als an den Tagen zuvor (klar, Freitag), und so musste ich einmal quer durch die ganze Bar stöckeln, bis ich einen adäquaten Platz fand. Das erregte natürlich einige Aufmerksamkeit bei Gästen und Personal und ich nahm auch an meinem Platz sitzend noch eine Menge Blicke aus allen Richtungen wahr. Die meisten davon kamen von einem nahegelegenen Tisch, an dem vier junge, recht hübsche und Englisch sprechende Damen saßen. Auch als Nicht-Telepath konnte ich aus den Blicken, ein paar Wortfetzen und dem konspirativen Köpfe-zusammenstecken ganz gut schließen, worum sich das Gespräche längere Zeit drehte. Man schien sich darauf geeinigt zu haben, dass man mein Schuhwerk ganz cool fand, denn bei ein paar kurzen Augenkontakten mit den Mädels gab es durchwegs nettes, zustimmendes Lächeln, verschmitztes Augenzwinkern und von einer Dame sogar einen nach oben gereckten Daumen. 😊
Am nächsten Morgen ging es wegen privater Termine wieder recht früh nach Hause. Da ich einen sehr großen und schweren Koffer mit mir herumschleppte (halb voll mit High Heels) und ich mit dem leicht angeschlagenen Sprunggelenk nichts riskieren wollte, absolvierte ich die Fahrt ausnahmsweise einmal komplett flach.
Die Nachricht von der völligen Zerstörung des Aquariums sowie der Hotelbar und -lobby, die vor wenigen Tagen hereinkam, nahm mich sehr mit. Zum einen natürlich weil mir klar war, dass dieser Unfall kaum zu überleben gewesen wäre, wäre er an einem dieser Abende Ende Oktober geschehen. Zum anderen, weil ich diesen Ort sehr zu schätzen gelernt und mich dort sehr wohlgefühlt habe. In der erst kürzlich renovierten und richtig schön umgebauten Bar unter dem Aquarium herrschte abends schon eine sehr besondere, sehr entspannende Stimmung. Es ist kaum anzunehmen, dass die Anlage jemals wieder hergestellt werden wird. Die Frage nach dem Sinn und der Berechtigung wurde ja schon in den Medien breitgetreten und sie ist sicher nicht unberechtigt – hier ist jedoch kaum der richtige Platz um dies zu diskutieren. Es ist ein Riesenglück, dass keine Menschen zu Tode gekommen sind, dass die meisten der 1.500 Fische qualvoll verendet sind tut aber auch sehr weh. Letztlich bin ich froh, dass ich diesen einzigartigen Ort kurz vor seinem jähen Ende noch einmal ein paar Tage lang genießen konnte. Ich werde ihn vermissen.
Schöner Bericht. Berlin ist immer eine Reise wert!
Zum Aquarium: Die Ursache, das es geplatzt ist, war wohl Pfusch am Bau bzw. Geiz am Bau. Ich habe da ein Statement einer Firma gelesen, die auch eine Anfrage zum Bau bekommen hatte. Die haben es damals aber wegen des enormen Aufwands abgelehnt und auch eine mögliche Erklärung abgegeben, warum das Aquarium geplatzt sein könnte: Lt. denen bestand es aus Acrylglas und das hätte nach Fertigstellung komplett auf ca. 80° erhitzt werden müssen, damit es spannungsfrei wird. Und diese Prozedur hätte man nach der Erneuerung der Dichtungen dieses Jahr wiederholen müssen. Hat man aber nicht gemacht, weil das bei der Größe ein enormer Aufwand gewesen wäre. Und wenn das nicht spannungsfrei ist, platzt es irgendwann.
Im Übrigen haben wohl die meisten Fische überlebt. Von den ca. 1500 Fischen befanden sich wohl über die Hälfte in einem Aufzuchtbecken im Keller, das nicht zerstört wurde. Und ein kleiner Teil der Fische hat in Pfützen überlebt. Von den ca. 1500 Fischen sind insgesamt "nur" um die 600 umgekommen, was aber tragisch genug ist. Gar nicht zu reden von den Zerstörungen durch das Wasser.
Ohne Abweichung von der Norm ist kein Fortschritt möglich. Frank Zappa
Danke für deinen ausführlichen und sehr interessanten Bericht!
Klasse, dass du das Aquarium noch genießen konntest. Ich hoffe ja, dass solch eine Ingenieurskunst wieder aufgebaut wird.
Wenn das Acrylglas nach Fertigstellung spannungsfrei erwärmt wurde wäre es nach einer Dichtungswartung eigentlich nicht wieder nötig. Es sei denn, sie hätten vorher Risse im Acrylglas geschweißt.
Ich frage mich, warum du nicht das sicherlich sehr gute Raddison-Frühstück genossen hast und stattdessen in der Umgebung suchtest?
Lieber mal stolpern als auf einen Zentimeter zu verzichten...
Ich habe in einem n-tv Bericht einen Interviewausschnitt von der Eröffnung gesehen, wo sich der Chef der amerikanischen Firma meiner Meinung nach schon fast großkotzig ins Bild stellt: "WIR sind die einzigen auf der Welt, die das können ! Es gibt noch eine andere (amerikanische) Firma, die das kann, aber die hat abgelehnt, weil ihf der Auftrag zu riskant war,"
Hört bitte auf, von mir zu erwarten, daß ich normal werde ! Wir wissen doch alle, daß das niemals geschehen wird !
Eine Frage habe ich: wo würdest du die Onlymaker Schuhe von der Qualität her ansiedeln..? Überlege, ob ich mir das ein oder andere Schätzchen gönnen sollte …
ONLYMAKER: die Qualität entspricht dem Preis - ich habe diverse Paare (Stiefel / Stiefeletten) und hatte noch keinen Fehlkauf wenn du Rückkgabe Probleme vermeiden willst am besten via Amazon kaufen - die haben einen eigenen Shop dort und diverse Paare kurzfristig lieferbar auf Lager
Zitat von Hamburger im Beitrag #225Ich frage mich, warum du nicht das sicherlich sehr gute Raddison-Frühstück genossen hast und stattdessen in der Umgebung suchtest?
Das ist ganz einfach: selbst das beste Hotelfrühstück ist immer noch ein Hotelfrühstück und damit zumeist sterbenslangweilig. 😄 Ab und zu geht das mal, aber nicht ständig. Dafür habe ich in meinem Leben schon ein paar tausend Nächte zuviel in Hotels verbracht um noch auf ein Standard-Büffet abzufahren. Eine Handvoll Hotels kriegt das tatsächlich außergewöhnlich gut hin, etwa das schon einmal erwähnte Hilton am Münchner Flughafen. Da kann man das schon ein- oder zweimal machen, oder wenn es an einem Ort nicht so viele Alternativen gibt oder morgens keine Zeit für größere Ausflüge ist. Aber in einer Stadt wie Berlin gibt es dermaßen viele tolle Cafés und Restaurants zum Frühstücken, da wäre es schon fast ein Frevel, sich jeden Morgen das gleiche 08/15-Frühstück im Hotel reinzuziehen. Für die inzwischen meist um die 30 Euro, die die besseren Business-Hotels für ihr Büffet abrufen, bekomme ich extern einfach etwas deutlich spannenderes.
Zitat von BWPsindMUSS im Beitrag #227Eine Frage habe ich: wo würdest du die Onlymaker Schuhe von der Qualität her ansiedeln..? Überlege, ob ich mir das ein oder andere Schätzchen gönnen sollte …
Meine Frau und ich dürften zusammen wenigstens 30 Paar Schuhe von Onlymaker haben und bislang hatten wir nur einmal eine negative Erfahrung: die aufgeplatzte Naht bei den Stiefeletten, die ich im vorletzten Beitrag erwähnt habe. Die stehen schon zu lange im Schrank für eine Reklamation, aber der Schaden dürfte reparabel sein. Im Gegensatz zu dem Schrott, den man sonst oft auf Amazon, eBay, AliExpress oder Milanoo bekommt, ist die Qualität insgesamt wirklich sehr gut. Die Passform ist meistens, aber nicht immer ganz konsistent, aber wo ist das schon so. Bei den wenigen Exemplaren, die dann doch mal zu klein oder zu eng ausgefallen sind, war die Retoure (an eine deutsche Adresse) überhaupt kein Problem.
Ein größeres Qualitätsproblem hatten wir nur mal vor etlichen Jahren: meine Frau hatte sich drei Paar 12-Zentimeter-Pumps in Größe 39 dort bestellt, die wirklich mal perfekt passten (meist sind sie ihr entweder vorne zu eng oder die Fersen rutschen hinten raus) und richtig toll aussehen. Da sie damals noch eine riesige Auswahl Pumps mit diesem Schnitt hatten und auch noch deutlich günstiger waren als heute (so um die 30 bis 35 Euro pro Paar), hat sie sich noch sechs weitere Paare nachbestellt. Und von denen passte kein einziges – obwohl auch 39 draufstand, waren sie deutlich länger:
Nachdem alle denkbaren Notlösungen wie Einlagen oder Gelpads für die Fersen nichts gebracht haben, nahm Onlymaker die Schuhe anstandslos zurück und schickte als Entschuldigung sogar noch einen Gutschein für den nächsten Einkauf. Auch der Kundenservice passt also nach meinen Erfahrungen. Insgesamt ist es so, wie NEW ON HIGH es schon schrieb: die Qualität entspricht dem Preis und ist dementsprechend nicht exorbitant, aber ziemlich gut.
Oh, 30 Paare von Onlymaker habt ihr zusammen! Bei deiner Gr. 45 kann ich es gut nachvollziehen, aber deine Frau könnte mit Gr. 39 doch höherwertigere schickere Schuhe aus Leder bekommen satt diesem China-Plastik...
Lieber mal stolpern als auf einen Zentimeter zu verzichten...
Höherwertig zweifellos (entsprechend um ein vielfaches teurer), aber "schicker" ist immer sehr subjektiv. Ganz ehrlich, innerhalb einer akzeptablen Preisspanne (und da zähle ich CL & Co. nicht mehr dazu) und einem Mindestmaß an Qualität (das bei Onlymaker vorhanden ist) zählt für uns weniger der Materialwert sondern Passform und Optik. Wenn etwas passt und gefällt, dann wird es eher gekauft als ein drückender Schuh oder einer, der nur so halbwegs zusagt, selbst wenn letzterer objektiv vielleicht eine höhere Material- oder Verarbeitungsqualität hat. Ich bin ganz bei Dir, dass ich echtes Leder gegenüber Kunstleder klar bevorzuge. Meine Frau hat durchaus etliche hochwertige Lederschuhe, ihre Sammlung wäre aber ziemlich klein und langweilig, wenn sie sich lediglich auf solche beschränkt hätte.
Und wieder einmal der frühe Zug am Montag nach Berlin. Die Reise trat ich abermals flach an, da ich nur wenig Zeit vor der Arbeit hatte und möglicherweise direkt dorthin musste. Da jedoch alles pünktlich lief, konnte ich immerhin noch einen kurzen Stop am Hotel machen – dieses Mal wieder am Ku’damm – und mich zumindest schnell im Zimmer einrichten. Für den späteren Abend hatte ich mir einen Tisch im nahegelegenen Hard Rock Café reserviert. Hierfür hatte ich mir ein besonderes Schmankerl mitgebracht: ein Paar Plateau-Overkneestiefel von Onlymaker mit ordentlichen Stiletto-Absätzen, Schnürung und ein paar Schnallen. Passte irgendwie zur Location.
Die Absätze sind bei meinem Gewicht nicht hundertprozentig stabil und biegen sich ganz leicht, für die paar hundert Meter hat es aber selbst auf den Berliner Gehwegen gut gepasst. Auch die Treppe im Restaurant nach oben war kein Problem, die Blicke der Empfangsdame deutlich spürbar im Rücken. Oben stöckelte ich der Kellnerin hinterher bis fast zum anderen Ende des Ladens, der noch sehr gut besucht war. Dass Halloween war ging mir erst auf als ich mir auffiel, dass die meisten Kellner etwas gruselig verkleidet waren. Nachdem ich Platz genommen hatte war deutlich zu erkennen, dass mein Schuhwerk an den umliegenden Tischen etwas Aufsehen erregt hatte und viel herumgetuschelt wurde. Da die Blicke, die ich aus den Augenwinkeln erhaschen konnte, aber alle irgendwo zwischen neugierig, amüsiert und zustimmend wirkten, störte mich das nicht sonderlich. Als ich mit meinem Burger fertig war und darüber nachdachte, noch ein kleines Dessert zu ordern, hatte sich das Restaurant schon deutlich geleert, ein paar Leute saßen aber noch in der Nähe und ein Paar mittleren Alters direkt am Tisch rechts neben mir. Meine Kellnerin – die mich bei der Begrüßung aus unerfindlichen Gründen auf Englisch angesprochen hatte, wobei wir dann geblieben sind – stand eine Weile zu meiner Linken, beriet mich in Hinblick auf eine noch bewältigbare süße Schweinerei und meinte dann, bevor sie ging, laut vernehmbar und fast schon enthusiastisch: „By the way, I love your boots! They are gorgeous!“ Als sie weg war, hörte ich gedämpft die Dame vom Nebentisch zu ihrem Begleiter sagen: „Ich finde das auch cool!“ – was ihm einen etwas säuerlichen Ausdruck ins Gesicht zauberte. Vielleicht hatte er Angst, für sein Mädel demnächst auch umherstöckeln zu müssen. 😂 Auf jeden Fall ging das runter wie Öl und der Milchshake zum Nachtisch schmeckte mir dann doppelt gut. Der Rückweg ins Hotel war unspektakulär, von der Rezeption folgten mir aber einige Augenpaare in Richtung Aufzug. Zurück auf dem Zimmer hatte ich irgendwie so gar keine Lust, die Stiefel wieder auszuziehen und lungerte damit noch ein bisschen auf dem Sofa herum während ich mit meiner Frau telefonierte und ihr von den neuesten Erlebnissen berichtete.
Am Dienstag Morgen ging es zum Frühstück wieder ins „Zimt & Zucker“, dieses Mal jedoch in die gewohnte Filiale in der Potsdamer Straße. Dabei begleiteten mich die gleichen Onlymaker-Overknees mit Plateau und Blockabsatz, die ich in der vergangenen Woche schon mehrfach getragen hatte, nur in der hellbraunen statt der schwarzen Variante. Der Laden war sehr voll und mein reservierter Tisch sehr klein, weswegen es gar nicht so einfach war, die überlangen Stelzen bequem zwischen den Tischbeinen zu verstauen ohne diesen halb umzuwerfen. Irgendwie gelang das dann aber und ich nahm mir vor, bis zum Aufbrechen die Füße möglichst still zu halten. So klappt das auch am besten mit einem UTF.
Ich saß direkt vor der Theke, so dass das Personal beim Abholen der Getränke regelmäßig eine perfekte Aussicht unter meinen Tisch hatte und diese auch ausgiebig nutzte. Ein paar Gäste hatten bei der Ankunft auch schon ganz interessiert geguckt. Die braunen Stiefel sind halt doch ein bisschen auffälliger. Anschließend ging es wieder mit der U-Bahn zurück, wobei ich an diesen Tagen aufgrund von Bauarbeiten nicht wie üblich fast direkt vor dem Hotel ein- und aussteigen konnte sondern immer zum Bahnhof Zoo stöckeln mu…, nein: durfte.
Für den Abend hatte ich mir die „12 Apostoli“ am Savigny-Platz ausgesucht, und für die anderthalb Kilometer dorthin ein weiteres Paar Overknees, das schon eine Weile ungetragen im Schrank steht. Diese Prachtexemplare stammen von high feelings, haben ein winziges Plateau und einen ordentlichen Blockabsatz. Netto immerhin etwa 11 Zentimeter hoch – aber so richtig hoch sind die Schäfte: sie gehen mir bis über die Mitte der Oberschenkel und sind daher mit Abstand meine höchsten Stiefel. Dazu gab es eine dunkle, enge Jeans und einen kurzen Mantel, unter dem die Schaftenden komplett verschwanden. Obwohl es draußen ziemlich ungemütlich war, war doch einiges los auf den Straßen, besonders um den Savigny-Platz herum. Es war schon witzig, wie viele Leute von meiner Erscheinung ganz offensichtlich etwas verwirrt waren. 😇 Das galt auch für ein paar Gäste im Restaurant, während meine Kellnerin zwar deutlich häufiger auf meine Beine als in meine Augen schaute, sich aber erst bei der Verabschiedung zu einem „Tolle Schuhe!“ hinreißen ließ. Ich bedankte mich artig und stöckelte zurück ins Hotel.
Das Frühstück am Mittwoch nahm ich einmal mehr im „April“ ein. Es war (und ist nach wie vor) noch nicht ganz klar, ob mein Projekt in Berlin im nächsten Jahr fortgesetzt wird und ich dementsprechend weiterhin regelmäßig dorthin komme, daher wollte ich meine Favoriten noch einmal mitnehmen. Schuhwerk der Wahl waren heute die 10,5er Missy Rockz „Simply Black“ – die einzigen Nicht-Overknees, die ich mitgebracht hatte. Hin ging es wie üblich mit der U-Bahn zum Nollendorfplatz, wobei ich wie erwähnt wegen des Umwegs über den Bahnhof Zoo auch hier schon ein gutes Stück mehr zum Stöckeln kam als üblich. Das Frühstück war wie gewohnt sensationell, meine Lieblings-Kellnerin (von der ich im letzten Jahr mein allererstes Kompliment für die damaligen weißen Missys erhalten habe) guckte auch heute wieder interessiert-amüsiert unter meinen Tisch, und schon war ich wieder auf dem Rückweg ins Hotel – wie immer ging ich die zwei Kilometer zu Fuß und erledigte unterwegs noch einen kleinen Einkauf im KaDeWe.
Das letzte Abendessen in der Hauptstadt gab es mal wieder im japanischen Restaurant „Zen“. Hier kamen noch einmal die braunen Overknees zum Einsatz, auch wenn man die Farbe auf dem UTF dank der pink-violetten Beleuchtung kaum identifizieren kann. Der Ausflug war soweit ereignislos, von einer Vielzahl von Fliesenblicken abgesehen.
Und schon war es Donnerstag, hier stand nur noch die Heimreise auf dem Programm. Und, da an diesem Tag die Zeit nicht drängte, zuvor noch ein ausgiebiges Frühstück im der „Stulle“. Da mir ein ganzer Tag in Overknees etwas zu schwitzig geworden wäre, kamen für Restaurantbesuch und Heimfahrt noch einmal die schwarzen Missys zum Einsatz.
Üblicherweise nehme ich von Charlottenburg aus immer die S-Bahn oder einen RE nach Spandau, um dort in den ICE umzusteigen, da dieser vom Hauptbahnhof kommend zwar durch den Bahnhof Zoo durchfährt, dort aber leider nicht anhält. Aufgrund von Bauarbeiten entfiel aber der Halt in Spandau, so dass ich dieses Mal schon im Hauptbahnhof zustieg. Kaum kam ich dort mit der S-Bahn an, wurde eine Verspätung von fast einer Dreiviertelstunde angekündigt. Die Wartezeit verbrachte ich in der DB-Lounge – auch eine Premiere für mich mit High Heels. Ansonsten verlief die Heimreise unspektakulär, so dass ich wohlbehalten in Aschaffenburg ankam und dort im Parkhaus in meine Flachtreter für die Autofahrt nach Hause wechseln konnte.
So schnell sind zwei Wochen Berlin vorbei, wenn man Spaß hat… ☺️
PS: Kleine Anekdote am Rande. Die schwarzen Missys hatte ich in der Vorwoche auch schon dabei. Dummerweise, wie ich erst beim ersten Anziehen feststellte, einen 8,5er und einen 10,5er. Daher kamen sie dort dann doch nicht zum Einsatz. 🙄
Die Onlymaker Stiefel finde ich super. 👍 Die Overknees von High-Feeling habe ich auch noch auf dem Schirm, im Moment nicht in meiner SG42 vorhanden. Wenn man Spaß hat, vergeht die Zeit viel zu schnell.
Hallo @MisterRockz ... Danke für die tollen Berichte und die Eindrücke von dem Aquarium. Ich finde die schwarzen Velouroverknees von Onlymaker supergut. Kann es sein, dass die schon etwas älter sind? Ich habe ein aktuellen Modell gefunden, da ist aber die Sohle unter dem Plateau mit mehr Profil ausgestattet und ich glaube der Absatz ist auch höher.
Oder hast Du evtl einen Link, wo es Dein Paar noch geben könnte???
@olli müller, doch, das sind genau die. Hab ich dort Ende Juni gekauft. Ich vermute, die wirken auf den Produktfotos nur aufgrund der Schuhgröße etwas anders.
Dankeschön @MisterRockz !!! Es kam wie es kommen mußte.... Das Ding war nicht mehr aufzuhalten... ich sag nur: KLICKFINGER.... Bin schon ganz gespannt... Sie kommen aber erst Ende Januar.... Hauptsache sie kommen
Aufgrund einiger akuter Covid-Fälle in der näheren Verwandtschaft verliefen unsere Weihnachtstage kurzfristig etwas anders als geplant. So waren wir an Heiligabend und am zweiten Feiertag alleine zuhause. Was uns jetzt nicht sonderlich störte, denn wir können es uns auch zu zweit sehr gemütlich machen. Und sehr heiß. 😇
Am Samstag hatten wir unser Abendessen soweit vorbereitet, machten uns gegen Abend noch einmal frisch und wechselten in angemessen schicke Klamotten. Das heißt, ich wechselte in schicke Klamotten. Meine Frau hingegen in rattenscharfe. 😃 Zu einem sehr edlen und gleichzeitig recht freizügigen schwarzen Abendkleid kamen ein paar Pumps, die schon bestimmt fünf Jahre ungetragen in ihrem Schrank stehen: glitzerndes Pink-Violett, mit einem schwarzen, spitzenartigen Muster unterlegt, ein bisschen Plateau und richtig hohe Stilettos. Da kam ich mir mit schwarzer Hose und schwarzem Hemd fast etwas schäbig vor und beschloss spontan, die Sache mit einem Paar schwarzer (Kunst-)Lederstiefeletten zu komplettieren. Es handelte sich dabei um diejenigen, die ich auch in Berlin an zwei Abenden in der Bar des Radisson sowie im Alex getragen hatte: Onlymaker, Plateau, ziemlich hohe, etwas schmalere Blockabsätze, Reißverschluss an der Innenseite. Meine Frau war begeistert (sie kannte diese Schuhe noch gar nicht) und sparte den Abend über nicht mit Komplimenten. In jedem Fall soll ich die in Bälde mal gemeinsam mit ihr ausführen. So kann Heiligabend auch laufen. 😊
Sorry für das etwas unscharfe Foto. An der Frau lag's definitiv nicht.
Am ersten Feiertag besuchten wir den Teil der Verwandtschaft, der noch gesund war – natürlich flach (ich zumindest). Am Montag hingegen waren wir wieder allein zuhause und hatten uns ein schönes Gourmet-Menü zusammengestellt. Dabei hatten wir wie schon am 24. darauf geachtet, dass wir möglichst viel vorbereiten konnten, so dass wir zwischendurch nur noch wenig in der Küche zu erledigen hatten. Dementsprechend war wieder schick für mich und sexy für meine bessere Hälfte angesagt. Sie präsentierte sich dieses Mal in einem kurzen, roten Kleid und passenden 11-Zentimeter-Stiletto-Pumps in glänzendem Rot. Ich erschien wieder klassisch mit schickem Hemd und Hose, dazu gabe es die Missy Rockz „Black Mandala 2.0“ in Schwarz/Silber mit den 10,5-Zentimeter-Hacken – in meiner Größe eher 12 cm und damit hatte ich wenigstens brutto die Lufthoheit (netto und erst recht größenbereinigt sieht das natürlich ganz anders aus). Die hatte ich bislang noch gar nicht getragen und hatte sie vor allem zum gemeinsamen Ausgehen im Partner-Look angeschafft, denn sie gehören zu den Lieblingsschuhen meiner Frau. Auch heute war sie von meiner Schuhwahl wieder sehr angetan, ließ mich kaum aus den Augen, sparte nicht mit Komplimenten und befand immer wieder, dass mir das richtig gut steht. Na, dann sollten wir zusehen, dass wir öfter mal gemeinsam zum Stöckeln kommen, denn in den letzten Monate haben sich dafür einfach keine Gelegenheiten ergeben. Wenn man darauf aus ist, lassen sich aber sicher immer mal wieder welche schaffen. Das wäre doch schon mal ein guter Vorsatz für's neue Jahr. 😊
Zitat von olli müller im Beitrag #237Es kam wie es kommen mußte.... Das Ding war nicht mehr aufzuhalten... ich sag nur: KLICKFINGER....
Diese Zuckungen kenne ich. Kann ganz schön teuer werden. Bei Schuhen geht's ja noch, aber mir ist das vor drei Jahren mal auf der Tesla-Website „passiert“… 😂
Bin gespannt auf Bericht und Fotos! Ich hoffe, Du wirst den Klick ebensowenig bereuen wie ich den meinigen. 😉
PS: Ich finde die Stiefel sehr bequem und könnte darauf kilometerweit laufen. Schön warm sind sie im Winter auch. Ich habe allerdings noch eine Einlegesohle reingemacht, da sie mir anfangs einen Tick zu weit waren und ich dadurch etwas nach vorne gerutscht bin – Blasengefahr. Mit den Sohlen sind sie jetzt für mich perfekt.
Men on High Heels/ Männer auf hohen Absätzen 3.0
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Wie der Mister dazu kam, die Missys zu rocken
27.12.2022 19:03 (zuletzt bearbeitet: 27.12.2022 19:09)
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ich sag nur: KLICKFINGER.... Bin schon ganz gespannt... Sie kommen aber erst Ende Januar.... Hauptsache sie kommen
