Ich muss zu meiner Schande gestehen, dass ich sie bislang nur kurz zuhause anprobiert habe. Gut, war natürlich auch Hochsommer, als sie kamen – nicht ganz die passende Jahreszeit für schritthohe, dicke Lederstiefel… 🫣 Wenn nichts dazwischenkommt, haben sie aber in Kürze Premiere.
Anfang August gab es nur einen Kurzbesuch in Berlin und aufgrund einiger privater und halboffizieller Treffen mit Geschäftspartnern neben der üblichen Arbeit gab es lediglich an diesem Vormittag die Gelegenheit zum Stückeln. Da mir auf dem Hinweg ein Silikonaufsatz für meine Airpods gerissen ist, machte ich einen kleinen Abstecher zum Apple-Store am Ku‘damm um Nachschub zu besorgen. Das kann man natürlich auch genausogut auf hohen Hacken machen, und so durften die Missy Rockz Simply Black 10,5 cm mitkommen. Das Sicherheitspersonal am Eingang guckte etwas verdutzt gen Boden und die junge Mitarbeiterin, die mir meine vorbestellten Stöpsel aus dem Lager holte, war sichtlich angetan von den Schuhen – wenngleich mit professioneller Zurückhaltung. Im Anschluss gab es noch einen Kaffee und bisschen Süßkram im Starbucks am Ku‘damm, während ich ein bisschen Arbeit am Notebook erledigte. Da sich draußen ein Regenschauer ankündigte, sicherte ich mir lieber den letzten verbleibenden der sehr wenigen Tische im Inneren, direkt im Blickfeld der zeitweise recht langen Warteschlange. Da waren im Verlauf der guten Stunde doch etliche dabei, die ihren Augen wohl nicht so richtig trauen konnten, und ein bisschen getuschelt wurde auch. Von mir aus, wenn‘s schee macht… 😇
Nachdem ich versehentlich zweimal eine Episode 75 gepostet habe, überspringen wir halt die 76… 🫣
Donnerstag, 17.08.2023
Noch einmal ein kurzer Besuch in Berlin, auch hier hatte ich nur an einem Tag Gelegenheit die hohen Hacken herauszuholen. Bei dem schönen Wetter waren natürlich Missys angesagt, und zwar meine sommerlichen Lieblingsteile: die Delfi Black 10,5 cm. Damit ging es am frühen Nachmittag zu den grandiosen Tigertörtchen in der Chausseestraße. Abends war ich damit auch bei den 12 Apostoli, da habe ich aber vergessen, ein Foto zu machen. Tagesbilanz: unspektakulär.
Alles schmeckt besser in Heels – sogar Tigertörtchen, auch wenn man sich kaum vorstellen kann, dass es noch besser geht.
Berlin, dieses Mal zwei Nächte. Für die Anreise mit der Bahn am Mittwoch wählte ich die frisch eingetroffenen Stiefeletten von Anna Field, Blockabsatz und Mini-Plateau mit netto um die sieben Zentimetern. Also praktisch flach. Die saßen am Anfang eigentlich etwas zu eng, aber nachdem sich auch ein anderes Paar vom gleichen Hersteller nach zwei-, dreimal Tragen von „eigentlich zu eng“ zu „knackig, aber gut tragbar“ gedehnt haben (ja, das gibt‘s auch bei Kunstleder), habe ich sie mal behalten und gab ihnen auf dieser Reise eine Chance. Das Ergebnis war das gleiche: am Anfang auf dem Hinweg doch noch etwas unbequem, am Ende schon etwas besser, zwei Tage später auf dem Rückweg (ohne Bild) eigentlich ganz ok. Die guten Stücke durften mich dann auch noch ins KaDeWe begleiten, wo ich unter anderem mal schauen wollte, wie der Stand der Dinge bei meiner Lieblings-Champagnerbar war (man war leider immer noch am renovieren). Ok, ein paar Blicke hab ich auch auf den einen oder anderen Schuh geworfen… ☺️
Das Abendessen gönnte ich mir mal wieder bei der sensationellen „Tia Rica“, was rund eineinhalb Kilometer Fußweg bedeutet. Da ich für meine Reservierung etwas spät dran war, nahm ich für den Hinweg ein Taxi. Zurück wurde jedoch gestöckelt, und zwar in noch jungfräulichen Stiefeletten von Onlymaker mit ziemlich ordentlichem Blockabsatz, kleinem Plateau und etwas spitzen… naja, Spitzen. Die genaue Höhe habe ich gerade nicht parat (bin nicht zuhause sondern mal wieder im ICE, dreieinhalb Stunde vor Beginn des Bahnstreiks und drei Stunden vor dem Ziel – könnte klappen), es müssten aber an die zwölf Zentimeter netto sein. Das erinnert mich daran, dass ich bei Gelegenheit einmal die ganze Sammlung vorstellen wollte. Mal schauen, vielleicht klappt es über den Winter. Aber ich schweife ab: die Juniorchefin Bianca war mal wieder recht angetan von meinem Schuhwerk und ließ mich zum Abschied einen ihrer unzähligen Edel-Piscos verkosten. Ob es nun daran lag, am krummen Berliner Pflaster oder doch einfach nur an den ordentlichen Absätzen – der Rückweg war durchaus anspruchsvoll bis anstrengend, ich habe ihn aber gemeistert. 😊
Am Donnerstag Nachmittag bleib mir nach der Arbeit nur wenig Zeit, da ich am nächsten Morgen so richtig übel früh aus dem Bett musste. Daher ging es nur zu einem nahegelegenen Burgerladen und danach ins Bett. Zu ersterem begleitete mich ein Paar Plateau-Blockabsatz-Stiefeletten von Onlymaker (brutto wohl knapp 15 Zentimeter, netto recht harmlos), Letzteres suchte ich dann doch ohne Schuhe auf. War ja leider kein hübsches Mädel mit passendem Fetisch dabei. 😂
Die Bahnfahrt nach Berlin am Dientag absolvierte ich flach, da ich erstens zwei Umstiege hatte und zweitens schon bei recht wenig Verspätung ohne Zwischenstopp im Hotel direkt zur Arbeit weiterfahren müsste (wer hätte es gedacht: so kam es auch).
Am Mittwoch ging es mit der U2 über den Nollendorfplatz zum GBROA*, dem „April“. Dabei leisteten mir einmal mehr die famosen Delfi Rockz Black 10,5 cm treue Dienst. Zurück zum Hotel ging es natürlich zu Fuß, die gut zwei Kilometer stöckeln sich in den Dingern wie von selbst.
Das UTF im Restaurant habe ich vergessen, dafür habe ich noch ein bisschen im Hotelflur neben dem Aufzug geposed. Von dem lustigen Männeken gab es erwartungsgemäß keine Reaktion.
Am Abend stattete ich wieder einmal dem Weyers für ein formidables Abendessen einen Besuch ab. Dorthin trugen mich Stiefeletten von Anna Field – das sind die, die ich im vorhergehenden Post schon einmal am Rande erwähnt habe. Netto knapp zehn Zentimeter, ganz entspannt und wie angesprochen mittlerweile auch nicht mehr zu eng. Die gleichen Schuhe trug ich auch am Donnerstag zum Frühstück in der „Stulle“ und anschließend auf der Heimfahrt. Keine Fotos, keine besonderen Vorkommnisse.
Zitat von Gerd51 im Beitrag #286Schöne Ausflugsberichte 👍 Die Stiefeletten von Onlymaker sind der Hammer, die könnten auch in meinen Schuhschrank stehen 😉.
Ich nehme an, Du meinst die höheren, etwas spitzen? Ja, die sind schon klasse. Gibt es auch in Velours in vier Farben – schwarz, rot, und zwei Brauntöne (der hellere davon ist vor wenigen Tagen bei mir eingetroffen und hat in Kürze Premiere).
Hab doch eigentlich immer zwei bis vier Paar Heels dabei, je nachdem wie lange ich bleibe. Soll ja nicht langweilig werden. Ich dachte, Du hättest hier schon ein bisschen mitgelesen…? 😜
Die Strecke war mit diesen Schuhen grenzwertig, zumal die Gehwege teilweise arg krumm sind und immer wieder von ein paar Metern Pflaster durchbrochen. Zwei- oder dreihundert Meter wären vielleicht noch gegangen, aber mehr sicher nicht mehr.
Das ist genau der Look, der mir auch vorschwebt (unabhängig vom konkreten Modell am Fuß: relaxte normal lange Jeans und tolle Schuhe. Einfach genial und kann so genial normal sein.
Das ist genau der Look, der mir auch vorschwebt (unabhängig vom konkreten Modell am Fuß: relaxte normal lange Jeans und tolle Schuhe. Einfach genial und kann so genial normal sein.
So stell ich mir das auch vor. Ganz normale Kleidung die ich auch sonst trage nur eben dann mit Schuhen mit Absätzen. Will mich ja nicht verkleiden denn dann würde es bei Freunden und Bekannten erst recht auffallen das ich HH trage bzw ganz andere Kleidung als sonst.
Projekt "Back to the Present" läuft weiter zögerlich. Es war die letzte Zeit einfach zu viel los, so dass ich zwar ausgiebig zum Stöckeln, aber dafür gar nicht zum Schreiben kam... Wir sind jetzt bei
Donnerstag, 02.11.2023
Heute mal was ganz anderes. Ich durfte am Vormittag Chauffeur für meine Mutter spielen, die in Neu-Isenburg bei Frankfurt in einem OP-Zentrum eine ambulante Operation hatte. Je nachdem wann sie tatsächlich dran kommen würde, hätte ich wenigstens zwei bis drei Stunden Zeit zum Frühstücken und würde etwa eine halbe Stunde, bevor ich sie wieder abholen soll, einen Anruf bekommen. Ich hatte mir im Vorfeld schon ein Café mit recht guten Google-Bewertungen rausgesucht. Der deutlich schwierigere Teil war, irgendwo in Laufweite einen Parkplatz zu bekommen. Fast alles in der Nähe war entweder nur für Anwohner oder für maximal eine Stunde. Schließlich fand sich um ein paar Ecken herum und in ein paar hundert Metern Entfernung eine Parklücke in einem Wohngebiet, die ich umgehend in Beschlag nahm. Wie ihr euch sicherlich denken könnt, hatte ich natürlich ein paar Heel zum Wechseln dabei: ein Paar schwarze Textil-Stiefeletten zum Schnüren mit Blockabsatz, kleinem Winterreifen-Plateau und einer Zehenkappe aus bestem Kunstleder – das Ganze von Castamere und brutto vielleicht 13, netto etwa 10 Zentimeter hoch (Schätzwerte, hab sie gerade nicht zum Nachmessen parat). Gut, dass ich nichts Anspruchsvolleres dabei hatte, denn die Gehwege auf meiner Strecke waren schon arg krumm.
Im recht kleinen, aber netten Café fand ich einen Tisch in der Ecke unweit der Theke und die drei Mädels vom Service hatten von dort aus einen guten Seitenblick auf mich und mein Schuhwerk. Dass diese Gelegenheit auch ausgiebig benutzt wurde, konnte ich gut aus den Augenwinkeln sehen. Auch, dass in diesem Zusammenhang immer wieder ein bisschen getuschelt wurde. Nachdem die Damen sich äußerst freundlich, zuvorkommend und deutlich intensiver um mich als um die anderen Gäste kümmerten, vermute ich mal, dass ihnen ganz gut gefallen hat, was sie zu sehen bekamen. ☺️
Sonst keine besonderen Vorkommnisse, außer zwei, drei Bodenblicken auf dem Weg zurück zum Auto.
Irgendwie mag ich das dezente Farbenspiel der Spiegelung in der mit einer etwas ramponierten Folie mattierten Fensterscheibe
Wieder stand eine mehrtägige Geschäftsreise nach Berlin an. Sie wurde sogar außerplanmäßig einen Tag länger, aber dazu später. Konsequenterweise hatte ich den gaaaanz großen Koffer dabei, prall gefüllt mit schönen Schuhen und nur einem einzelnen Paar Flachtretern für die Arbeit...
Die Anreise mit der Bahn am Sonntag absolvierte ich in den Blockabsatz-Stiefeletten von Anna Field, die sich in jüngerer Vergangenheit hier im Forum ja recht großer Beliebtheit erfreuen. Mittlerweile haben sie sich trotz Kunstleder ein kleines bisschen geweitet, so dass ich sie problemlos so lange tragen kann – am Anfang waren sie dafür zu eng. Da ich vor der Abfahrt in Aschaffenburg noch etwas Zeit hatte, gönnte ich mir noch einen Kaffee und einen leckeren Bagel bei den Coffee Fellows im Hauptbahnhof. Als ich mit meinen Leckereien am Tisch ankam und mich umdrehte konnte ich sehen, dass das eine Mädel von der Theke mir offenbar hinterhergeschaut hat. Kein Wunder, die Absätze machten auf dem Holzboden einen ganz ordentlichen Lärm im recht ruhigen Laden. Ich stiefelte noch einmal zurück, um mir den vergessenen Zucker zu holen, währenddessen sie wieder hinter ihrer Kaffeemaschine verschwand. Wieder am Tisch guckte ich noch einmal schnell nach vorne, und was sah ich? Jetzt hatte sie auch ihre Kollegin zum Gucken dazugeholtt... 😂 So nett, wie ich etwas später verabschiedet wurde, fanden sie das wohl nicht ganz schlecht. Die Bahnreise an sich war ebenso ereignislos wie der schnelle Einkauf in Berlin, um mich für die Tage mit Wasser und ein paar kleinen Kalorienbomben für zwischendurch einzudecken.
Ich musste erst am nächsten Tag vormittags arbeiten, somit hatte ich den Abend frei. Zum Abendessen ging ich zu den 12 Apostoli am Savignyplatz. Dafür hatte ich mir ein besonderes Schmankerl mitgebracht: die richtig hohen Overknees (eigentlich schon fast Crotch Boots) von High Feelings, braunes Velours, ordentlicher Blockabsatz und Mini-Plateau. Die gehören definitiv zu meinen Lieblingsschuhen und ich hoffe, sie diesen Winter noch im Partnerlook mit meiner Frau ausführen zu können. Die anderthalb Kilometer einfach waren bei der Absatzhöhe schon spürbar, gingen aber sehr gut. Im Restaurant gab es recht viele interessierte bis irritierte Blicke von Personal und Gästen, mehr gibt es von dort nicht zu berichten. Kleine Anekdote am Rande: auf dem Rückweg rief mich ein Kollege an wegen ein paar Details zu meinem Arbeitseinsatz am nächsten Tag. Die Absätze der Stiefel sind nicht die leisesten und übertönten offenbar sogar den Straßenlärm am Ku'damm, so dass er mich nach einiger Zeit fragte, ob ich meine Frau dabeihätte und sie neben mir herstöckeln würde. Ich meinte nur, das wären meine neuen Schuhe, die hätten irgendwie so harte und laute Absätze. Er gab sich damit zufrieden und hatte sicherlich ein anderes Bild vor Augen als schritthohe Overknees mit 13-Zentimeter-Absätzen... 😂
Ich hatte mich dieses Mal in einem anderen Hotel einquartiert: im DoubleTree am Los-Angeles-Platz. Früher war das ein Steigenberger und dort absolvierte ich viele meiner ersten, nächtlichen Gehversuche der "Neuzeit". Ende 2021 gab Steigenberger den Laden aber auf, vermutlich war ihnen der unübersehbare Renovierungsbedarf zu groß. In der Zwischenzeit logierte ich daher immer im Dorint gleich um die Ecke, also ähnlich gute Lage direkt am Ku'damm, aber ebenfalls etwas angestaubt. Beim vorherigen Aufenthalt hatte ich dann das neu eröffneten DoubleTree entdeckt hatte, buchte ich es spontan für die nächste Reise um es auszuprobieren. Und, was soll ich sagen: der Laden ist richtig klasse! Richtig tolle, gemütliche Zimmer und eine sehr einladende Lobby mit Bar neben der Rezeption. Genau die unterzog ich nach der Rückkehr vom Restaurant noch einem ausgiebigen Test. Ich machte es mir auf einem der sehr bequemen Sofas gemütlich und wartete darauf, dass mir der Barkeeper die Cocktailkarte vorbeibrachte. Als dieser um die Ecke bog, brach es richtig aus ihm hervor: "Wow, das sind ja coole Schuhe!" Na sowas, solche Reaktionen kannte ich bisher ja nur von Damen! Nimmt man jedenfalls gerne. Es kam auch gar nicht das Thema des "warum" auf, sondern nur "sind die so bequem wie sie aussehen?" und "sind die arg schwer zu laufen mit den Absätzen?". Sehr cool, so mag ich das. Und auch den Cocktail, den er mir kurz darauf servierte, mochte ich – wie gesagt, toller Laden! 😊
Montag Abend nach der Arbeit stand Sushi im Zen auf dem Programm. Und das nächste Paar Overknees. War schließlich kalt. Das Schuhwerk der Wahl war ein weiteres meiner derzeitigen Lieblingspaare: rustikale Overknees aus schwarzem Kunstleder von Onlymaker mit nicht zu verachtendem, etwas schmalerem Blockabsatz und wintertauglichem Plateau. Ein Gimmick ist die rückseitige, durchgehende Schnürung (die aber bis auf die obersten 20 Zentimeter "Fake" ist, wie wir vor einiger Zeit an anderer Stelle ja schon einmal festgstellt haben). Abgesehen von den üblichen und zahlreichen Blicken – Overknees sind halt nicht so richtig unauffällig – gibt weder vom Restaurant noch vom anschließenden, erneuten Besuch der Hotelbar viel zu berichten. Die Lobby war deutlich voller als am Vorabend und ich konnte keines der schönen Sofas ergattern. Der ebenfalls sehr gemütliche Sessel war aus allen möglichen Richtungen bestens einsehbar und es war unübersehbar, dass ich in einigen Grüppchen zumindest zeitweise das Gesprächsthema war. Vom gleichen Kellner wie am Vorabend gab es dieses Mal ein deutliches, anerkennendes Nicken. Läuft.
Am Dienstag kam ich erneut erst am späten Nachmittag von der Arbeit zurück. Da ich am Mittwoch jedoch sehr früh ranmusste, ging es zum etwas früheren Abendessen nur zum gleich um die Ecke gelegenen Burgerladen der Kette Peter Pane. Vorher setzte ich mich aber noch ein halbes Stündchen an die Hotelbar, genoss ein Gläschen Rotwein und erledigte derweil noch ein paar Abschlussarbeiten am Notebook. Im Restaurant fing es aber dann gleich recht lustig an: als ich am Empfangstresen nach einem Tisch für eine Person fragte, wies mir die junge Dame erst einen sehr kleinen Tisch in der hintersten Ecke zu. Als ich auf dem Weg dorthin an ihr vorbeigegangen war, meinte sie aber plötzlich, ich könnte auch diesen Tisch hier nehmen, wenn ich möchte. Es handelte sich dabei um einen deutlich größeren Tisch für vier Personen (im Notfall auch für sechs schlanke), was mich angesichts des recht gut gefüllten Ladens etwas verwunderte. Die Intention wurde mir aber schnell klar: dort saß ich genau in ihrem Blickfeld mit besten Aussichten unter den Tisch, und ich konnte in der nächsten Stunde erkennen, dass sie von dieser Gelegenheit ausgiebig Gebrauch machte. 😂 Das Objekt der Begierde waren wohl die schwarzen Onlymaker-Stiefel, die hier im Forum ja schon desöfteren gesichtet wurden. Sie sind für meine Verhältnisse gar nicht mal so hoch und die Absätze zwar etwas schmaler, aber noch lange keine Stilettos – dennoch finde ich die gar nicht so einfach zu laufen wie viele höhere Exemplare. Ich habe den Eindruck, dass ich durch die geringere Höhe mehr Gewicht auf der Ferse habe und dadurch auf unebenem Untergrund (wie etwa den Berliner Gehwegen) die Gefahr des Umknickens deutlich höher ist. Also sozusagen stabiler und einfacher bis zu einem gewissen Punkt, dann aber kritischer. Zurück zum Abendessen: es war ebenso lecker wie gehaltvoll, der Service durch das Mädel ganz exzellent, und zum Abschied gab's noch ein sehr willkommenes "die Stiefel sind echt geil!" 😃
Am Mittwoch hatte ich schon kurz nach Mittag Feierabend und ich hatte unbändiges Verlangen nach ein paar Tigertörtchen. Also machte ich mich mit der U-Bahn auf den Weg zum gleichnamigen Café an der Station Schwartzkopffstraße (sic!). Dafür kamen noch einmal die Stiefeletten von der Anreise zum Einsatz. Ich ließ mir Törtchen und Kaffee schmecken und erledigte dabei noch ein bisschen Arbeit am Notebook. Sonst gibt es nichts zu berichten.
Abends hingegen stand ein Highlight auf dem Programm: der Besuch meines Berliner Lieblingsrestaurants La tía rica etwas nördlich des Savignyplatzes. Da ich dort schon ein paar Mal mit durchaus auffälligen Schuhen war – darunter mein erstes Mal mit Overknees in der Öffentlichkeit – und die Junior-Chefin das offenbar sehr gefiel, ging ich an diesem Abend auf's Ganze. Ich hatte ein weiteres Paar Overknees von High Feelings mitgebracht, das hier bei einigen Forumspersönlichkeiten ja ebenfalls sehr beliebt ist. Im Prinzip die gleichen Schuhe wie die brauen Overknees vom Dienstag, aber mit Stiletto-Absätzen und aus schwarzem Kunstleder. Dazu dunkelblaue Skinny-Jeans, ein schwarzes Hemd und ein schwarzer Kurzmantel – durchaus schick, wie ich meine. Da ich mir nicht ganz sicher war, wie viel schwieriger die dünnen Absätze mit immerhin 13 Zentimetern brutto und rund 12 Zentimetern netto auf die immerhin gut eineinhalb Kilometer zu laufen sind, nahm ich für den Hinweg lieber mal ein Taxi. Leider hatte Bianca ihren freien Tag, aber auch der Senior-Chef schien recht beeindruckt von meinem Schuhwerk. Gesagt hat er nichts, aber ein langer Blick unter meinen Tisch gefolgt von einem anerkennenden Nicken waren ebenso erfreulich wie unerwartet. Und der edle Pisco auf's Haus zum Abschluss ziemlich lecker. 😋
Da ich am Donnerstag wieder zu einer etwas angenehmeren Urzeit arbeiten durfte, stattete ich an diesem Abend wieder der Bar einen Besuch ab. Die vergleichsweise auffälligen Stiefel erregten auch dort einige Aufmerksamkeit, es gab aber erst einmal keine besonderen Vorkommnisse. So hatte ich ausreichend Zeit, mich mit dem Gedanken an einen zusätzlichen Tag in Berlin anzufreunden: aufgrund des gerade angekündigten Bahnstreiks konnte ich am nächsten Tag nicht wie geplant nach Hause fahren. Alternative Verkehrsmittel wie Flugzeug oder Flixbus waren längst ausgebucht. Auch am Freitag Vormittag sollten noch viele Zugverbindungen ausfallen, ich konnte aber noch eine Reservierung für einen passenden ICE ergattern. Jetzt musste ich mich nur noch um ein Hotelzimmer kümmern und stöckelte einmal quer durch die ganze Lobby hinüber zur Rezeption. War ein interessantes Gefühl, dort in den hohen Overknees zu stehen, da gefühlt jeder der sicherlich 30 bis 40 Anwesenden zu mir herüber schaute. Aber definitiv nicht unangenehm. Ebensowenig wie die Bemerkung der jungen und ziemlich attraktiven Rezeptionsmitarbeiterin, dass sie sich über meinen verlängerten Aufenthalt sehr freue, weil ich immer so tolle Schuhe trage und sie und ihre Kolleginnen sich einig wären, dass das richtig gut aussieht. 🥰
Ich hatte schon am Vorabend beschlossen, den unerwarteten freien Nachmittag am Donnerstag zu nutzen, um mal wieder ins Kino zu gehen. Ich bekam im großen Saal des Zoopalasts noch gute Karten für die Spätnachmittagsvorstellung des Prequels zu Die Tribute von Panem. Da sich die Rückfahrt von der Arbeit mit dem Taxi etwas länger hinzog als geplant (normalerweise nehme ich die S-Bahn, aber die wurde ja auch bestreikt, was den Straßenverkehr nicht gerade weniger machte), wurde es dann doch noch etwas hektisch. Ich hatte im Hotel nur wenige Minuten, um mich schnell frischzumachen und umzuziehen. Ich ließ es mir aber trotzdem nicht nehmen, noch in die Onlymaker-Overknees zu schlüpfen und damit zum Kino zu stöckeln. Die Logenplätze im Kino waren gigantisch (ich finde das Konzept des Zoopalasts ohnehin richtig klasse), ich bestellte mir noch einen Cocktail an den Platz und machte es mir gemütlich. Links und rechts von mir saßen die besseren, sprich weiblichen Hälften zweier junger Pärchen und guckten immer wieder verstohlen auf meine weit von mir gestreckten Füße. Warum nur? 🤔
Der Film war ziemlich gut, wenngleich sehr düster. Zur Stimmungsaufhellung begab ich mich im Anschluss auf direktem Weg ins Vapiano in der Augsburger Straße auf eine leckere Pinsa, ein Gläschen Rotwein und die obligatorische kleine Sünde namens Creme di fragola. Da man mittlerweile wieder auf das Selbstbedienungskonzept umgestellt hatte, durfte ich mehrfach durch den größten Teil des gutbesuchten Restaurants stöckeln. Das fühlte sich aber inzwischen irgendwie ganz normal an. Während die anderen Overknees, die ich die Tage in Berlin trug, doch ein bisschen extravaganter sind, kommen mir diese etwas robusteren und nicht ganz so langen Stiefel mittlerweile ganz alltagstauglich und fast schon gewöhnlich vor. Der eine oder andere Gast wird letzterem wohl eher nicht zustimmen und es wurde fleißig geguckt, aber das kann ja noch werden. ☺️
Zum Abschluss noch ein letzter Besuch an der Hotelbar, ein letzter kurzer Schnack mit meinem Stammkellner (nicht über Schuhe, eher über mein neues Lieblingshotel in Berlin), und dann ging es ab in die Heia. Ach ja, wie an den meisten der anderen Abende auch gab es auch noch ein ausgiebiges FaceTime-Telefonat mit meiner Frau – dank AirPods und ausreichenden Abständen zu den anderen Gästen ging das auch in der Lobby ganz entspannt und unter Einhaltung einer gewissen Privatsphäre. Natürlich durfte ich auch dieses Mal wieder auf die Rückkamera umschalten und die Umgebung samt meines Schuhwerks präsentieren. Sie war wie immer schwer begeistert und bedauerte es nur, dass sie nicht live dabei war...
Bild Nr. 2 entstand an der Getränketheke im Vapiano
Am Freitag kam ich dann tatsächlich völlig problemlos und pünktlich nach Hause. An den Füßen hatte ich wieder die Anna-Field-Stiefeletten, Fotos gibt's davon aber keine. Wäre auch irgendwie redundant. 😂
Fazit: es war eine lange und richtig tolle Stöckelwoche in Berlin! So viele positive Erlebnisse und Kommentare hatte ich noch nie in so kurzer Zeit und ich fühlte mich in den Overknees einfach pudelwohl. Das verlangt nach einer Wiederholung... 😊
Men on High Heels/ Männer auf hohen Absätzen 3.0
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Allgemeiner Bereich
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Erlebnisse in der Öffentlichkeit
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Wie der Mister dazu kam, die Missys zu rocken
07.12.2023 20:34 (zuletzt bearbeitet: 07.12.2023 20:36)
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