Gemeinsam mit meiner damaligen Mitbewohnerin und einer Freundin von ihr haben wir beschlossen, auf eine Faschingsparty in einer nahen Disco zu gehen. Ich habe mich als Catwoman verkleidet. Die 14 cm hohen Stiefel von Nolimitshoes mit ein wenig Plateau, ein Lederkorsett, Lederjacke. Ich wollte eigentlich auch einen Lederrock anziehen, aber meine Begleiterinnen einigten sich darauf, dass es besser, bzw. konsequenter mit der Leder-Leggins aussieht. Na gut, stimmt ja, Catwoman hat sowas nicht an.
Schon beim Eingang wars lustig, der Security (der die Gäste auf gefährliche Gegenstände hin durchsucht) sagte zu mir, Catwoman, du musst rüber zu meiner Kollegin Wir zogen viel Aufmerksamkeit auf uns, nachdem meine Begleiterinnen meiner Meinung nach durchaus nicht unansehnlichen waren. Aber ein Typ hat uns leider die Show gestohlen. Mit so richtig mega hohen, roten Schuhen, mindestens 20 cm, würde ich sagen, 5 cm Plateau, großmaschige Netznylons, Hotpants. der hatte die Aufmerksamkeit der halben Disco auf sich. Trotzdem bekam ich auch mehrere Komplimente vor allem wegen der Schuhe. Gleich am Beginn hat ein Mädel mit Daumen nach oben zu mir gesagt: Schöne Schuhe! Und dieses Mädel, sie ist ursprünglich aus Berlin, wie sich dann rausstellte, hat mich später nochmal angesprochen. Sie findet das so toll, dass ich mit Heels herumlaufe, das schaut super sexy aus, und es scheint, dass ich mich wohl fühle damit. Um Gottes Willen, was ich denn für Beine habe!? Das sind halt Sportlerbeine, sagte ich. Warum ich sie unter der Leggins "verstecke", ich solle stolz darauf sein, und sie mit Stolz zeigen. Ich redete mich darauf aus, dass meine Beine gerade nicht rasiert wären, aber das galt nicht. Ich müsste ja nicht gleich übertreiben, und das nächste Mal solle ich bitte einen Mini tragen und hautfarbene blickdichte Strümpfe. Tja, das ist genau das, was ich bei meiner Vorstellung schon sagte, selbst wenn sie die einzige gewesen wäre, der das Outfit gefällt, es wäre es schon wert gewesen. Wir plauderten weiter, Sie sagte, "...lass mich mal raten... du möchtest seit längerer Zeit schon so ausgehen, aber experimentierst erst seit Kurzem so richtig damit. Warum haben nur alle Probleme damit, etwas anzuziehen, was ihnen selber gefällt und sich offensichtlich sogar wohl fühlen damit?" Du hast gut reden, meinte ich, als Stadtmensch ist das anders, aber als Landmensch wird man mehr in Normen gedrängt aus denen man nur schwer rauskommt. Man achtet halt mehr auf das Outfit anderer, so wie man selber. Hat nicht gegolten, ich solle unbedingt mit Selbstbewusstsein Heels tragen, und v.a. meine Beine zeigen, sowas hat nicht jeder. Wenn einer blöd redet, auf den Tisch springen und tanzen. Und mir denken, schaut, was ich habe, ihr seid ja alle nur neidisch. Warum ich erst in diesem Alter damit anfange, schade um die vielen "ungenutzten" Jahre! Sie hat auch sofort ungeniert unter meiner Jacke nach der Schnürung des Korsetts getastet, sie studiert, und gemeint, da gingen noch locker 10 cm. Ich ärgere mich heute noch, warum ich sie denn nicht gebeten habe, dieses "Manko" doch gleich zu korrigieren. Nein, ich sagte, "Ja, aber doch nicht den ganzen Abend!"... Ich sollte einfach auf Brustatmung umstellen, ihr Gegenargument Sie hat dann keine Ruhe gegeben, bis ich mit ihr tanzte, aber es war recht lustig. Gottseidank frage sie auch mal nach meinem Beziehungsstatus, und ob mit Mann oder Frau. Ich hätte zwar gerne noch länger mit ihr geplaudert, aber sei wollte offensichtlich "mehr" und ich hatte grad keine Lust auf so "Geschichten", ich war in einer festen Beziehung. Für sie war es offensichtlich eh kein Problem, mit anderen Männern in Kontakt zu kommen. Auf dem Heimweg später dachte ich mir die ganze Zeit "Wie wahr, wie wahr. Wie wahr, wie wahr. Wie wahr, wie wahr. Wie wahr, wie wahr....."
Meine beiden Begleiterinnen mit ihren auch sexy Verkleidungen, übrigens, wurden so oft angesprochen, das war unglaublich. Die eine hatte aber gerade Liebeskummer, das konnte sie offensichtlich mal zumindest für den Abend so richtig vergessen Die zwei hatten als Backup flache Schuhe mit, von denen sie am Heimweg auch Gebrauch machten. Ich natürlich nicht, aber das Heimgehen im Morgengrauen wurden dann doch mal Anstrengend. Immerhin war ich die ganze Nacht auf den 14 cm Dingern, stehend, gehend, tanzend, praktisch nicht sitzend. Daheim waren meine Füße dann schon recht taub, aber das wars wert, das war so ein Abend, von dem man dann lange profitiert.
Schöne Story ! Mächtig viel Text ! Respekt und Hut ab !
ZitatDie zwei hatten als Backup flache Schuhe mit, von denen sie am Heimweg auch Gebrauch machten. Ich natürlich nicht, aber das Heimgehen im Morgengrauen wurden dann doch mal Anstrengend. Immerhin war ich die ganze Nacht auf den 14 cm Dingern, stehend, gehend, tanzend, praktisch nicht sitzend. Daheim waren meine Füße dann schon recht taub, aber das wars wert, das war so ein Abend, von dem man dann lange profitiert.
Flache Wechselschuhe ? Nee, wir Männer ziehen das durch ! Sollen doch die Mädels auf flach wechseln.
Das Outfit klingt gut. Hätte ich gerne gesehen.
Hört bitte auf, von mir zu erwarten, daß ich normal werde ! Wir wissen doch alle, daß das niemals geschehen wird !
Naja, liegt aber vielleicht auch daran, daß Frauen Gelegenheits-Heelsträgerinnen sind und wir Männer jegliche Möglichkeit nutzen um Heels zu tragen und besser dran gewöhnt sind. Sieht man ja auch an Frauen, die ständig Heels tragen und sehr versiert darin sind.
Hört bitte auf, von mir zu erwarten, daß ich normal werde ! Wir wissen doch alle, daß das niemals geschehen wird !
Zitat von thommy06 im Beitrag #5Naja, liegt aber vielleicht auch daran, daß Frauen Gelegenheits-Heelsträgerinnen sind und wir Männer jegliche Möglichkeit nutzen um Heels zu tragen und besser dran gewöhnt sind. Sieht man ja auch an Frauen, die ständig Heels tragen und sehr versiert darin sind.
Mein Weltbild ist da etwa so: Bei Frauen ist es ja nicht nur "erlaubt", es ist ja auch durchaus erwünscht, bzw. erwartet. So wird man z.B. schon bei der Erstkommunion oder ähnlichen Anlässen in Pumps gesteckt, die, weil man ja schnell wieder "heraus wächst" natürlich entsprechend günstig und somit nicht die bequemsten sind, also es ist mit Zwang und Unbequemsein assoziiert, sodass viele Frauen später vielleicht sogar eine Abneigung entwickeln und sie nur tragen, wenn es sein muss, oder wenn sie sich einen Vorteil "erkaufen" möchten, z.B. um die Auswahl bei der Partnersuche zu erhöhen oder um eine bessere Position bei der Gehaltsverhandlung zu haben. Die Männer hingegen, die diesen Spleen haben, haben es erst später und von sich aus probiert, also eine Affinität muss da sein, sonst würde man das nicht machen. Aber gottseidank gibt es auch Heels-Liebhaberinnen, weiß nicht, vielleicht war es bei denen verboten, in der Jugend Heels zu tragen? Aber mein Weltbild muss auch nicht stimmen.
Mega Story, kann ich mir vorstellen eine ganze Nacht auf 14 cm ist schon ne Marathonleistung Respekt hierfür,bei mir sind es eher die Waden die nach 2 Stunden in 14 cm Heels ,mich zu einer Pause zwingen.
Vielen dank für den ausführlichen bericht. Sowas ist dir bestimmt runter gegangen wie öl. Vor allem erwartet man sonst was und dann passiert nix. Schlimmer noch: man wird bestärkt... da kann man ja nur bestürzt sein und sich frage warum man es erst jetzt probiert hat.
Was deinen inneren dialog auf dem Heimweg betrifft kann ich nur nachfühlen. Ich habe eigentlich nur solche Erlebnisse. Wenn ich daran zurück denke bereue ich vieles. 3mal hatte ich auch den fall, dass ich mich in der bahn mit nem mädel unterhalten habe und als einer von uns beiden aussteigen musste zog es mich zu ihr wie einen magnet und es war emotional so wie gegen sehr starken Gegenwind zu laufen.
Und was den denkansatz eines anderen users hier betrifft, so kann ich es auch nur verstehen, dass Frauen keine lust auf hohe Schuhe haben, weil sie es mit zwang und unbequem verbinden. Und natürlich liegt die hemmschwelle hoch für etwas relativ viel hinzulegen, was man aber eigentlich nur probieren will. Man könnte jetzt zwar den Gebrauchtmarkt nennen, aber die Auswahl ist doch eher begrenzt, wenn es nicht passt, bleibt man darauf sitzen und und und. Dabei ist doch das höchste gebot bei hohen schuhen: wenn man nur wenig Geld hat und die Schuhe entsprechend günstig sein müssen, dann sollten die heels mit um die 100€ als midestpreis die teuersten in der Sammlung sein.
Wenn ich versuchen würde so zu sein, wie es andere von mir verlangen, dann stünde auf meinem Grabstein geschrieben "mein Leben hat allen gefallen, nur nicht mir!"
...und es begab sich, dass mich meine Freundin dazu überredete, ein Wochenende nach Florenz zu fahren. Das ausschlaggebenede Argument war, dass ich tragen durfte, was ich wolle. Also wirklich ALLES! Dort kennt uns keiner, deshalb hat sie auch kein Problem damit. Na gut, das Angebot kann man ja nicht ablehnen. Ich freute mich schon doppelt, denn ich war da vor langer Zeit und die Stadt hat mir auch sehr gefallen. Also habe ich ein paar schöne Sachen eingepackt und los gings. Ich muss kurz ausholen - von meinem letzten Besuch wusste ich, dass man in Florenz viel mehr Wert auf sein Outfit legt als bei uns. Die Stadt ist ja bekannt für ihre Lederverarbeitung, also Jacken, Taschen, Schuhe, Lederröcke. Man schaut sich auch ungeniert gegenseitig an, war mein Eindruck. Im Gegensatz zu uns, da ist man relativ schnell der Gaffer, wenn man eine Person, vor allem hübsche Frauen, länger als ein paar Sekunden ansieht. Man wird gleich mit einem "Geh weiter, du Gaffer, hast du keine Freundin, du Perversling?"-Blick bestraft - stark übertrieben ausgedrückt. Deshalb schaut man ja auch eher unauffällig hin, wenn einem etwas oder jemand gefällt, bzw. schaut man der Person "nach", sodass es ihr gar nicht auffällt. Und wenn man beim Schaun "erwischt" wird, ists immer gleich eine eher unangenehme Situation. In Florenz hingegen, wenn man eine hübsch gekleidete Person ansieht, wird man mit einem lächeln belohnt. Es ist überhaupt kein Problem, eine hübsch gekleidete Frau regelrecht zu mustern, das macht man dort einfach. So meine Erinnerung jedenfalls. Das dürfte eine speziell italienische Eigenschaft sein, aber ganz speziell ausgeprägt in Florenz. Ich finde das eigentlich auch das natürlichere Verhalten, dann wofür kleidet man sich denn hübsch, wenn man nicht möchte, dass man angeschaut wird?
Also. Im Zug hat mich meine Freundin dazu motiviert, doch gleich einen Rock und die 12cm-Stiefeletten zu tragen. Mir war etwas mulmig bei den Gedanken, gerade wegen der Erinnerung, dass man in Florenz sehr auf sein Äußeres achtet. Ich wusste ja nicht, was da passieren wird. Aber das Angebot konnte ich nicht ausschlagen, wann werde ich je wieder die Gelegenheit dazu haben? Also habe ich die Stiefeletten mit einem knielangen Lederrock kombiniert (Übrigens eine Maßanfertigung von Crazy-Ourfits, sehr schön, das Ding, kann ich nur Empfehlen!!). Dazwischen Selbsthalter-Nylons, und natürlich, wie es sich für Florenz gehört, eine Lederjacke. Was dann aber passierte, konnte ich in meinen kühnsten Vorstellungen nicht ahnen. Beim Aussteigen aus dem Zug dachte ich mir zuerst das sind besorgte Blicke, ob ich es wohl schaffen würde, mit den Dingern an den Füßen und den schweren Taschen die Zugstiege runter? Am Bahnsteig wurden alle langsamer und haben mich ganz ungeniert gemustert. Ohne Scherz! Ich wusste zunächst nicht, was da los ist, machen sich die alle lustig? Oder ist das gar verboten? Am Ende des Bahnsteigs waren auch Uniformierte, die mich gleich verhaften würden? Die haben mich von Weitem schon gemustert. Aber alle stets mit einem Lächeln, auch die Uniformierten. Eigentlich war nichts unangenehmes dabei. Das Bangen hatte dann auf der Straße endlich ein Ende, eine Frau rief mir schon von Weitem "I like your Ourfit!" zu. Meine Freundin flippte halb aus, sie hat sich extra überzeugt, ob das Kompliment mir oder ihr galt. Nein, es galt mir, hat sie darauf bestanden So ist ihre Hoffnung schnell verflogen, dass es doch ihr galt. Naja, hätte sie halt nicht die Jeans und die Bellarinas gewählt Ja, und so ging es den ganzen Tag. Nicht nur Frauen, auch Männer gaben mir ständig Komplimente. Ich habe aufgehört zu zählen, wie viele "nice"s, "Bella"s, und "Bellissimo"s ich bekommen habe. In Cafe des Hotels waren auch alle begeistert, sie wollten sofort alle Fotos von mir machen, auch gemeinsam mit den Angestellten. Jeder hat sich absolut gefreut ob des "schönen" Outfits. Witzig war dann auch noch, das Gepäck, das wir bis zum Einchecken im Weinkeller verstauen durften. Ganz besorgt fragte man mich, ob ich das schaffe. Hallo? Ich bin ein Mann und sportlich! Aber ganz so einfach war es dann doch nicht, mit der intalienisch-typischen, engen Stiege und dem doch etwas engen Rock ohne Gehschlitz (so gefallen sie mir einfach am besten). Es begann mir richtig Spaß zu machen, einmal im Mittelpunkt zu stehen. Es war nie eine Rede von schwul oder "verkehrt" oder irgend sowas, einfach nur von Bella Die halbe Stadt schien regelrecht aus dem Häuschen zu sein. Egal, wo wir reingingen, überall wurden wir herzlich empfangen und immer wieder gab es Komplimente. Lediglich in den sehr stark touristischen Plätzen, vor allem wo sich viele Deutsche () aufhalten, gab es, wie von zu Hause gewohnt, überraschte Blicke, kichernde Mädchen. Naja, kann man ja meiden. Für die Straßenverkäufer, das war der einzige leicht negative Aspekt, war ich ein gefundenes Fressen. Ein strahlendes "Molto bella, il mio amico!" und man kommt kaum noch ungeschoren davon.
In Schuhläden sind wir natürlich auch rein und als mich die Verkäuferin fragte, wonach ich suchte, zeigte ich auf einen Damenstiefel und fragte, ob sie so einen Schuh auch in meiner Größe hätte. Natürlich, sagte sie. Ich gab ihr zu verstehen, dass ich aber 44er hätte. Nein, das glaubt sie mir nicht. "Your feet don't look like 44", klingt jetzt noch in meinen Ohren. Die italienischen Größen sind etwas anders, hier sollte es eher 42 sein, meinte sie. Eine ihrer Filialen hatte den Stiefel sogar in 42, wie sie sich per Telefon eifrig erkundigt hatte. Aber er war mir dann in der Breite zu eng. Ich suchte dann noch ein wenig weiter nach Damenstiefel in 42, manche Verkäufer suchten voll begeistert danach, offensichtlich wollten sie mich unterstützen, mein Ourfit zu verbessern. Letztlich hatte ich (gottseidank) doch nichts recht passendes gefunden, aber mit etwas mehr Zeit würde man wahrscheinlich einen passenden Schuh in meiner Größe finden. Vielleicht beim nächsten Mal. Obligatorisch haben wir für meine Freundin eine Lederjacke gekauft und natürlich eine Tasche.
Für den Abend dachte ich, setze ich noch eins drauf und zieh den ebenfalls mitgebrachten Ledermini an. Ein paar Gläser Wein, und auch das geht. Meine Freundin meinte, doch die Stiefel anzuziehen. Verdammt, leider gehört es nicht zu den männlichen Tugenden, nur für ein Wochenende mit schwerem Gepäck zu reisen Was hab ich mir nur dabei gedacht.... Also weiterhin mit den Stiefeletten. Wir gingen in eine Pizzaria, hatten viel Spaß mit der Kellnerin, auch hier war man einfach nur angetan von meinem Outfit. Ich mein, gewöhnungsvedürftig ist es schon, wenn man beim Klogang vom ganzen Lokal wie auf einem Laufsteg gemustert wird, aber es war nicht unangenehm. Weiß nicht, die Italiener machen das so freundlich, so ganz natürlich. Niemals ein Auslachen oder gar ein angewiederter Blick. Ich genoss es ausnahmsweise. Wir gingen dann noch an einem Schanigarten vorbei, ein paar lustige Wortwechsel und schon waren wir eingeparkt und tranken Wein. Da war in der Bar am Nachbartisch ein Grüppchen estnische Frauen, wie sich nachher rausstellte. Die wollten auch gleich ein Foto von mir. Sie erklärten mir, sie produzieren Lederwaren in Estland und kommen nach Florenz, um das Leder-Design hier zu studieren. Natürlich ein Muss für sie, ins Mekka des Lederdesigns sozusagen zu pilgern. Was sie denn von meinem "Design" halten, habe ich gefragt. Und da hagelte es schon wieder Komplimente, dass es gar nicht mehr enden wollte. Meine Freundin unterhielt sich prächtig mit den Angestellten, wir wären sogar eingeladen worden, nach Dienstschluss in eine Disco mitzukommen, aber wir hatten langsam genug. Ich glaube, die letzten Runden gingen irgendwie aufs Haus, ich hatte den Überblick verloren in den italienisch-turbulenten Gesprächen. Jedenfalls hatte ich mich überzeugt, nichts schuldig zu sein.
Am nächsten Tag war ich regelrecht verkatert von den vielen Bellas und Nices (Natürlich auch vom Wein, aber nur körperlich). So im Mittelpunt stehen, das reichte mir vorerst mal und so habe ich dann die Stiefeletten unter einer schwarzen Hose ein bisschen versteckt. Den ganzen Tag praktisch keine erwähnenswerte Reaktion. Leute, ich sag auch, Florenz kann ich schwerst empfehlen! Wenn ihr nette Leute kennen lernen möchtet, nur zu! Ich hoffe nur, dass sich die vielen Fotos, die offensichtlich von mir gemacht wurden, nicht im Internet kursieren werden und ich mal damit konfrontiert werde. Aber gottseidank bin ich dort ja anonym. Und wenn schon, wen geht es erstens etwas an und wert wars das allemal. Das sollen sich die ganzen langweiligen Leute mit ihrem 08/15 Ourfits doch mal trauen, denke ich mir.
Zitat von mibb im Beitrag #10Mega Story, kann ich mir vorstellen eine ganze Nacht auf 14 cm ist schon ne Marathonleistung Respekt hierfür,bei mir sind es eher die Waden die nach 2 Stunden in 14 cm Heels ,mich zu einer Pause zwingen.
Zitat von Alex145 im Beitrag #14Nun, die zweite, die Hammergeschichte:
Für den Abend dachte ich, setze ich noch eins drauf und zieh den ebenfalls mitgebrachten Ledermini an.
Da fällt mir noch ein Detail ein: Es ließ sich fast nicht vermeiden, dass recht breiten Spitzen von den Strümpfen beim Sitzen nicht ein bisschen hervorblitzten. Zuerst war es mir peinlich und versuchte, den Rock immer wieder zurechtzuziehen, aber irgendwie begann ich, das besonders sexy zu finden. Ich glaube, die Kellnerin in der Pizzeria war die einzige, der es aufgefallen ist. Sie bekam jedenfalls Pupillen wie Mehlspeisteller. Vielleicht wurden wir deshalb so umgarnt, wie man es sonst nur vom Fernsehen kennt, wo die Kellnerin ständig in der Nähe ist und sofort jeden Wunsch erfüllt.
Und auch alle achtung deiner Begleitung. Mit dem Tripp hat sie wirklich etwas für dich getan und dich dann auch darin bestärkt es durchzuziehen. Daran erkennt man wie viel Wert man für andere hat. Wenn ich sowas lese geht mir das Herz auf. Wunderbar!
Vielen vielen dank für die weitreichenden Geschichten. Es ist schön das zu lesen:)
Wenn ich versuchen würde so zu sein, wie es andere von mir verlangen, dann stünde auf meinem Grabstein geschrieben "mein Leben hat allen gefallen, nur nicht mir!"
Men on High Heels/ Männer auf hohen Absätzen 3.0
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02.10.2019 22:11 (zuletzt bearbeitet: 02.10.2019 22:13)
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mit ein wenig Plateau, ein Lederkorsett, Lederjacke. Ich wollte eigentlich auch einen Lederrock anziehen, aber meine Begleiterinnen einigten sich darauf, dass es besser, bzw. konsequenter mit der Leder-Leggins aussieht. Na gut, stimmt ja, Catwoman hat sowas nicht an.
Wir zogen viel Aufmerksamkeit auf uns, nachdem meine Begleiterinnen meiner Meinung nach durchaus nicht unansehnlichen waren. Aber ein Typ hat uns leider die Show gestohlen. Mit so richtig mega hohen, roten Schuhen, mindestens 20 cm, würde ich sagen, 5 cm Plateau, großmaschige Netznylons, Hotpants. der hatte die Aufmerksamkeit der halben Disco auf sich. Trotzdem bekam ich auch mehrere Komplimente vor allem wegen der Schuhe. Gleich am Beginn hat ein Mädel mit Daumen nach oben zu mir gesagt: Schöne Schuhe! Und dieses Mädel, sie ist ursprünglich aus Berlin, wie sich dann rausstellte, hat mich später nochmal angesprochen. Sie findet das so toll, dass ich mit Heels herumlaufe, das schaut super sexy aus, und es scheint, dass ich mich wohl fühle damit. Um Gottes Willen, was ich denn für Beine habe!? Das sind halt Sportlerbeine, sagte ich. Warum ich sie unter der Leggins "verstecke", ich solle stolz darauf sein, und sie mit Stolz zeigen. Ich redete mich darauf aus, dass meine Beine gerade nicht rasiert wären, aber das galt nicht. Ich müsste ja nicht gleich übertreiben, und das nächste Mal solle ich bitte einen Mini tragen und hautfarbene blickdichte Strümpfe. Tja, das ist genau das, was ich bei meiner Vorstellung schon sagte, selbst wenn sie die einzige gewesen wäre, der das Outfit gefällt, es wäre es schon wert gewesen. Wir plauderten weiter, Sie sagte, "...lass mich mal raten... du möchtest seit längerer Zeit schon so ausgehen, aber experimentierst erst seit Kurzem so richtig damit. Warum haben nur alle Probleme damit, etwas anzuziehen, was ihnen selber gefällt und sich offensichtlich sogar wohl fühlen damit?" Du hast gut reden, meinte ich, als Stadtmensch ist das anders, aber als Landmensch wird man mehr in Normen gedrängt aus denen man nur schwer rauskommt. Man achtet halt mehr auf das Outfit anderer, so wie man selber. Hat nicht gegolten, ich solle unbedingt mit Selbstbewusstsein Heels tragen, und v.a. meine Beine zeigen, sowas hat nicht jeder. Wenn einer blöd redet, auf den Tisch springen und tanzen. Und mir denken, schaut, was ich habe, ihr seid ja alle nur neidisch. Warum ich erst in diesem Alter damit anfange, schade um die vielen "ungenutzten" Jahre! Sie hat auch sofort ungeniert unter meiner Jacke nach der Schnürung des Korsetts getastet, sie studiert, und gemeint, da gingen noch locker 10 cm. Ich ärgere mich heute noch, warum ich sie denn nicht gebeten habe, dieses "Manko" doch gleich zu korrigieren. Nein, ich sagte, "Ja, aber doch nicht den ganzen Abend!"... Ich sollte einfach auf Brustatmung umstellen, ihr Gegenargument 
Sie hat dann keine Ruhe gegeben, bis ich mit ihr tanzte, aber es war recht lustig. Gottseidank frage sie auch mal nach meinem Beziehungsstatus, und ob mit Mann oder Frau. Ich hätte zwar gerne noch länger mit ihr geplaudert, aber sei wollte offensichtlich "mehr" und ich hatte grad keine Lust auf so "Geschichten", ich war in einer festen Beziehung. Für sie war es offensichtlich eh kein Problem, mit anderen Männern in Kontakt zu kommen. Auf dem Heimweg später dachte ich mir die ganze Zeit "Wie wahr, wie wahr. Wie wahr, wie wahr. Wie wahr, wie wahr. Wie wahr, wie wahr....."
Die zwei hatten als Backup flache Schuhe mit, von denen sie am Heimweg auch Gebrauch machten. Ich natürlich nicht, aber das Heimgehen im Morgengrauen wurden dann doch mal Anstrengend. Immerhin war ich die ganze Nacht auf den 14 cm Dingern, stehend, gehend, tanzend, praktisch nicht sitzend. Daheim waren meine Füße dann schon recht taub, aber das wars wert, das war so ein Abend, von dem man dann lange profitiert.
Antworten
zu tragen. Mir war etwas mulmig bei den Gedanken, gerade wegen der Erinnerung, dass man in Florenz sehr auf sein Äußeres achtet. Ich wusste ja nicht, was da passieren wird. Aber das Angebot konnte ich nicht ausschlagen, wann werde ich je wieder die Gelegenheit dazu haben? Also habe ich die Stiefeletten mit einem knielangen Lederrock kombiniert (Übrigens eine Maßanfertigung von Crazy-Ourfits, sehr schön, das Ding, kann ich nur Empfehlen!!). Dazwischen Selbsthalter-Nylons, und natürlich, wie es sich für Florenz gehört, eine Lederjacke. Was dann aber passierte, konnte ich in meinen kühnsten Vorstellungen nicht ahnen. Beim Aussteigen aus dem Zug dachte ich mir zuerst das sind besorgte Blicke, ob ich es wohl schaffen würde, mit den Dingern an den Füßen und den schweren Taschen die Zugstiege runter? Am Bahnsteig wurden alle langsamer und haben mich ganz ungeniert gemustert. Ohne Scherz! Ich wusste zunächst nicht, was da los ist, machen sich die alle lustig? Oder ist das gar verboten? Am Ende des Bahnsteigs waren auch Uniformierte, die mich gleich verhaften würden? Die haben mich von Weitem schon gemustert. Aber alle stets mit einem Lächeln, auch die Uniformierten. Eigentlich war nichts unangenehmes dabei. Das Bangen hatte dann auf der Straße endlich ein Ende, eine Frau rief mir schon von Weitem "I like your Ourfit!" zu. Meine Freundin flippte halb aus, sie hat sich extra überzeugt, ob das Kompliment mir oder ihr galt. Nein, es galt mir, hat sie darauf bestanden 
Ja, und so ging es den ganzen Tag. Nicht nur Frauen, auch Männer gaben mir ständig Komplimente. Ich habe aufgehört zu zählen, wie viele "nice"s, "Bella"s, und "Bellissimo"s ich bekommen habe. In Cafe des Hotels waren auch alle begeistert, sie wollten sofort alle Fotos von mir machen, auch gemeinsam mit den Angestellten. Jeder hat sich absolut gefreut ob des "schönen" Outfits. Witzig war dann auch noch, das Gepäck, das wir bis zum Einchecken im Weinkeller verstauen durften. Ganz besorgt fragte man mich, ob ich das schaffe. Hallo? Ich bin ein Mann und sportlich! Aber ganz so einfach war es dann doch nicht, mit der intalienisch-typischen, engen Stiege und dem doch etwas engen Rock ohne Gehschlitz (so gefallen sie mir einfach am besten). Es begann mir richtig Spaß zu machen, einmal im Mittelpunkt zu stehen. Es war nie eine Rede von schwul oder "verkehrt" oder irgend sowas, einfach nur von Bella 
Die halbe Stadt schien regelrecht aus dem Häuschen zu sein. Egal, wo wir reingingen, überall wurden wir herzlich empfangen und immer wieder gab es Komplimente. Lediglich in den sehr stark touristischen Plätzen, vor allem wo sich viele Deutsche (
) aufhalten, gab es, wie von zu Hause gewohnt, überraschte Blicke, kichernde Mädchen. Naja, kann man ja meiden. Für die Straßenverkäufer, das war der einzige leicht negative Aspekt, war ich ein gefundenes Fressen. Ein strahlendes "Molto bella, il mio amico!" und man kommt kaum noch ungeschoren davon.
Was hab ich mir nur dabei gedacht.... Also weiterhin mit den Stiefeletten. Wir gingen in eine Pizzaria, hatten viel Spaß mit der Kellnerin, auch hier war man einfach nur angetan von meinem Outfit. Ich mein, gewöhnungsvedürftig ist es schon, wenn man beim Klogang vom ganzen Lokal wie auf einem Laufsteg gemustert wird, aber es war nicht unangenehm. Weiß nicht, die Italiener machen das so freundlich, so ganz natürlich. Niemals ein Auslachen oder gar ein angewiederter Blick. Ich genoss es ausnahmsweise. Wir gingen dann noch an einem Schanigarten vorbei, ein paar lustige Wortwechsel und schon waren wir eingeparkt und tranken Wein. Da war in der Bar am Nachbartisch ein Grüppchen estnische Frauen, wie sich nachher rausstellte. Die wollten auch gleich ein Foto von mir. Sie erklärten mir, sie produzieren Lederwaren in Estland und kommen nach Florenz, um das Leder-Design hier zu studieren. Natürlich ein Muss für sie, ins Mekka des Lederdesigns sozusagen zu pilgern. Was sie denn von meinem "Design" halten, habe ich gefragt. Und da hagelte es schon wieder Komplimente, dass es gar nicht mehr enden wollte. Meine Freundin unterhielt sich prächtig mit den Angestellten, wir wären sogar eingeladen worden, nach Dienstschluss in eine Disco mitzukommen, aber wir hatten langsam genug. Ich glaube, die letzten Runden gingen irgendwie aufs Haus, ich hatte den Überblick verloren in den italienisch-turbulenten Gesprächen. Jedenfalls hatte ich mich überzeugt, nichts schuldig zu sein.
