Sehr interessante Beiträge hier grade... Da weiß man schon gar nicht mehr wo man ansetzen soll... Bis zum letzten Absatz hatte ich mir zwar vorgenommen auf Zitate zu verzichten, aber dem "ist der Ruf erst ruiniert, lebt es sich ganz ungeniert" kann ich einfach nur zustimmen. Danach ist einfach alles einfacher! Was mir immer sehr geholfen hat ist wirklich immer dieser Point of no Return! Das erste Mal in Lackhose unter Kollegen...mit Bus, das erste Mal in Latex-Leggings in die Öffentlichkeit...aufs Festival mit Frau, das erste Mal mit High Heels in die Öffentlichkeit... Mit Frau zum Flughafen ohne Wechselschuhe! Wenn man dann erstmal unterwegs ist, muß es dann normal sein, man kann's ja eh nicht mehr ändern und alles Kopf drum machen hilft eh nichts. Ob dabei sehr auffällig oder nicht finde ich völlig egal, wichtig ist, es muß besser sein als bei anderen! Es wird eher über die 18 mit 130 kg in nicht sitzenden Leggings und Stiefeln mit 5cm Absatz, in denen sie nicht laufen kann gelästert als über nen typen, der mit Modelmaßen perfekt in Minirock und 15cm Pumps daher schreitet. Wo ich hingegen weniger zustimmen kann, ist, das Musiker und Künstler offen sind als andere Branchen. Die Kollegen wahren oder sind bei mir immer wieder geschockt, zeigen es nur offener als meine Kollegen aus der Automobilbranche.
Zitat von Tatze im Beitrag #101 Wo ich hingegen weniger zustimmen kann, ist, das Musiker und Künstler offen sind als andere Branchen. Die Kollegen wahren oder sind bei mir immer wieder geschockt, zeigen es nur offener als meine Kollegen aus der Automobilbranche.
Ja, Automotive! Wollen immer super modern und innovativ sein, sind aber im tiefsten Herzen Stock Konservativ.
Ich arbeite selbst in einer Führungsposition in einem Zulieferwerk. abgesehen davon, daß im Werk Sicherheitsschuhe Pflicht sind, wüßte ich nicht, was passierte, wenn ich zumindest mit HH zum und vom Büro gesehen werden. Immerhin traue ich mich, meine 9-10cm Cowboyboots zu tragen, da zwar eine besondere Form haben, aber weil diese als Cowboyboots erkannt werden auch als solche abgehakt werden.
Für mehr wäre der ganze Apparat aus Headhuntern, Personaler und Management überfordert.
Das kommt dann natürlich auch wieder auf die Position im Unternehmen an, da ich nur kleiner Instandhalter bin kann mir das mehr oder weniger egal sein... muß aber auch sagen das ich mit High Heels noch nicht bei Kollegen im Beruf oder Nebengewerbe aufgekreuzt bin, dafür aber mit sonstiger Kleidung schon sehr aus der Rolle falle. Und es muss ja nicht unbedingt der Spinner sein, mit etwas Geschick ist's eher verrückt im positiven Sinne oder exzentrisch.
Zitat von Chrizzlybear im Beitrag #103Ja, Automotive! Wollen immer super modern und innovativ sein, sind aber im tiefsten Herzen Stock Konservativ. Ich arbeite selbst in einer Führungsposition in einem Zulieferwerk. abgesehen davon, daß im Werk Sicherheitsschuhe Pflicht sind, wüßte ich nicht, was passierte, wenn ich zumindest mit HH zum und vom Büro gesehen werden. Immerhin traue ich mich, meine 9-10cm Cowboyboots zu tragen, da zwar eine besondere Form haben, aber weil diese als Cowboyboots erkannt werden auch als solche abgehakt werden.
Geht bei mir so. Ich bin in Sachen Software im Automobil unterwegs und leite selbst eine Gruppe. Bei uns ist nix mit Stahlkappenschuhen, von daher hab ich's leichter. Mein Team kennt mich mit hohen Hacken, und der Rest der Kollegen auch. Mit der Personalchefin habe ich mich schonmal über High Heels unterhalten, war auch ganz okay (ihr fiel es bei einer Schulung auf). Cowboystiefel würden bei mir extrem auffallen, weil's nicht zu mir passt.
Ich bin meist mit Blockabsatz 9cm in der Arbeit. Mit Trichterabsatz usw. war ich nur ein paar Mal, aber weniger wegen den Kollegen, sondern eher weil das angesichts meines langen Arbeitsweges mit ÖPNV und Fußweg unpraktisch ist.
Zitat von Chrizzlybear im Beitrag #103Für mehr wäre der ganze Apparat aus Headhuntern, Personaler und Management überfordert.
Zitat von Hamburger im Beitrag #104Und dieses "Überfordert" würde dich leider als Spinner abstempeln und könnte deiner Karriere schaden. So traurig das ist...
Es muss halt noch irgendwie zum Umfeld passen. In Sachen Schuhwerk kann man ja schauen, was die besser gekleideten Damen so tragen, und darüber muss ich nicht gehen.
Natürlich ist das wie mit dem Haus. Es zählen immer nur 3 Dinge.
Beim Haus: Die Lage, die Lage und die Lage,
Beim Job: Die Position, die Position und die Psition.
Und dennoch: Wenn der Personaler(Ich) selber hohe Schuhe trägt, so wird darüber genauso getuschelt, wie über den „kleinen“ Werkstattschrauber. —aber der Werkstattsvhrauber hätte es leichter, wenn „sogar“ der Boss auf hohen Sohlen unterwegs ist. Ein Karrierekiller KANN das in „höheren“ Positionen sein. Das ist richtig, denn wenn der Headhunter und/oder der zukünftige Chef kein Verständnis aufbringt, kommt man nicht weiter. Doch nur höher angesiedelte Jobs werden über Headhunter vermittelt, also entfällt der humorlose Kopfjäger bei nicht „so hoch“ angesiedelten Jobs schon mal.
Wobei der Job des Headhunter auch nicht einfach ist. Selbst wenn der Headhunter kein Problem mit Pumpsträgern hat - so muss er den Kandidaten bei seinem Auftraggeber, dem künftigen Chef des Bewerbers, verkaufen. Doch wenn der mit Pumps ein Problem hätte, wäre sein Geschäft mit dem Auftraggeber (unter Umständen für immer) vorbei und zerstört. Fragen, ob auch Bewerber mit hohen Schuhen akzeptiert würden? —geht gar nicht, der Headhunter soll keinen Dressman mit besonders hübsch anzusehendem Äußeren suchen —Ziel verfehlt—, sondern einen Mitarbeiter, der den zu erledigenden Job möglichst perfekt erledigt, egal wie der aussieht. (Wirklich? Nein, denn das Erscheinungsbild ist bei der Einstellung immer entscheidend. Der Bewerber darf nicht negativ auffallen. Nur das zählt) Aber, was ist negativ?
Ein Hartz4-Empfänger „musste“ sich bewerben. Er kam unrasiert, in schmutziger Kleidung und wollte sofort, dass ich ihm bestätige, dass er sich hier erfolglos vorgestellt habe. Bewerbungsunterlagen hatte er keine, nur das Papier vom Jobcenter. Er war nicht gerade freundlich und wollte nur schnell Stempel und Unterschrift. Ich sah ihn mir an und sagte ihm, dass ich ihn einstelle im Versand als Lagerhelfer, Beginn gleich morgen 6:00 Uhr. Man, war der sauer und schnell weg und nie wieder gesehen. So kann’s auch kommen.
Trotzdem: Als Bewerber muss man schon dafür sorgen, dass der Andere einen nicht ablehnt. Man muss nicht gleich eine Freundschaft mit dem Personaler entwickeln wollen oder mit dem Personaler in den Urlaub fahren wollen...... Nein, das ist Quatsch. Aber vor den Kopf stoßen sollte man den Personaler auch nicht. Sonst wird’s nix.
Die Schwierigkeit ist aber zu ahnen, was DIESER Mensch, bei dem man sich vorstellt, als negativ empfindet. Schwarze Ränder unter dem Fingernagel, bei einem Schlosser(Metallbauer), der gerade gearbeitet hat? Ungepflegte Haare bei einem Pulverbeschichter, oder ähnlichen Beruf, der den ganzen Tag im „Ganzkörperkondom“ arbeiten muss? Ein Rock bei einem Mann, eine Designer-löchrige-Jeans bei einer Frau? Pumps beim Mann oder alte Turnschuhe bei einer Frau? (Oder einer diversen Person)
Mancher wird denken: Das ist doch klar und selbstverständlich. Weit gefehlt. Ich habe Kollegen kennengelernt, die eine ganz andere Negativvorstellung haben. Also steht man da und weiß gar nichts. Somit also ALLES vermeiden, was negativ auffallen könnte.
Doch hat man dann den Job (auf Probe) wird es nicht besser, denn nun war man stets im (einzigen) Paar mit Flachtreter-Sohle aus der Herrenabteilung in der Firma. Wie schafft man nun, den inneren Berg zu überwinden, endlich in Absatzschuhen aufzutauchen?
Ein Universalrezept gibt es nicht. Doch meist ist der Berg nur ein flaches Sandhäufchen und Absatzschuhe sind gar kein Problem, man(n) muss sich nur trauen. Niemals wird ein Mitarbeiter rausgeworfen, der seine Arbeit gut macht, wenn er in Pumps oder so erscheint. Er sollte nur eben seinen Job gut erledigen. Getuschelt wird immer, aber das muss eben ausgehalten werden.
Was soll’s.
Jeder Mensch ist schlau, die Einen vorher, aber alle nachher. „Es kann doch nicht der Sinn von Bildung sein, dass jeder Einsteins Relativitäts-Theorie erklären, aber keiner mehr einen tropfenden Wasserhahn reparieren kann“ (Norbert Blüm)
Ich denke auch, daß im Bewerbungsprozess in den konservativen Bereichen (Automotive, Maschinenbau) auch eher der konservative Ansatz des Aussehens notwendig ist, um weiter zu kommen (Ausnahmen bestätigen die Regel...: Vielleicht wird gerade ein im Anzug gekleideter Bewerber mit schönen Pumps genommen, weil man ihm zutraut, auch etwas anders zu machen, was gerade in dieser Position notwendig wäre...).
Wenn man(n) in der Umgebung nach Probezeit, Einarbeitung, etc. beginnt, sich (langsam) zu verändern, kann es gut verlaufen.
Definitiv ein interessantes Thema fuer mich. Ich bin selbst in der Bereichsleitungsebene einer sehr konservativen Industrie unterwegs und finde schon dass das meine Sorge "entdeckt" zu werden ganz erheblich beeinflusst. Ich glaube naemlich absolut nicht dass jeder meiner Mitarbeiter hohe Schuhe mit meiner Vorbildfunktion in Einklang bringen koennte, und das ist mir in meiner Position wichtig.
Im Komfort meiner eigenen, direkten Nachbarschaft (<1km) hab ich zwar im Winter mal 10cm Blockabsaetze an und im Sommer normalerweise Zehentrenner-Birkenstocksandalen (Gizeh) mit einem unauffaelligeren, hellen Nagellack, aber wenn's anspruchsvoller werden soll (Stilettos, kniehohe Stiefel ueber der Hose, etc.), dann mach ich das nur wenn wir im Urlaub oder halt sonst irgendwie ausserhalb der Homezone unterwegs sind.
Habe schon manchmal mit dem Gedanken gespielt hier eine Umfrage zu starten um herauszufinden wie viele Fuehrunngskraefte hier mit Heels in der Homezone unterwegs sind und wie sie damit umgehen.
Als Marketing-Direktor wärst du mit knalligen Farben und bunten Pumps vielleicht hoch gelobt.
Es kommt eben immer darauf an, wie das Umfeld ist. Vorbild kannst du auch in Pumps sein, es sei denn, du bist Boss einer Riege von Herrenmode-Dressman, jedenfalls so lange konventionelle Herrengarderobe noch der Regelfall ist, doch auch das kann sich ja ändern. Dann wärst du plötzlich gar kein Vorbild mehr, wenn du an den alten Gepflogenheiten festhältst.
Achtung und Respekt bekommt man durch Wissen, Können und Kompetenz, nicht durch Flachtreter. Pumps sind kein Zeichen von Inkompetenz, sondern von innerer Stärke und Mut.
Vor Jahren wurden bei VW alle „Führungskräfte“ gezwungen, die Armbanduhr am rechten Handgelenk zu tragen (sehr praktisch für Linkshänder) und auf der Treppe stets 2 Stufen zugleich zu nehmen. Wer das nicht mitmachte, identifizierte sich nicht mit der Firma und den Werten der Führung. Ausweg: Keine Uhr tragen und einen Gehstock mitführen, geredet wird immer und wenn man einen Grund sucht, ist immer einer zu finden.
Ist es dir wichtig, dass dich alle deine Mitarbeiter mögen und dich toll finden? Dann solltest du deinen Job überdenken. Als Häuptling müssen dich deine Mitarbeiter nicht mögen, ja du musst auch Entscheidungen fällen (oder gegen die eigene Überzeugung durchsetzen), die dich eher unbeliebt macht. Du musst in deinem Job funktionieren, dass geht auch in Pumps und dazu ist es unwichtig, was du anhast, solange du dich durchsetzen kannst und den Respekt der Mitarbeiter hast. Den bekommst du eben durch Wissen, Können und Kompetenz, nicht durch Schuhe.
Und ist der Ruf durch Pumps erst ruiniert .... sind die Pumps auch egal, davon geht dein Ansehen an Wissen, Können und Kompetenz nicht kaputt.
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Es ist interessant zu lesen was ihr hier schreibt und eure Einstellungen dazu habt. Was ich zudem bemerke ist das sich hier vorallem viele tummeln die irgendwie aus dem technischen Bereich kommen und dort so unterschiedliche Meinungen herrschen. So auch bei mir. Ich komme auch aus dem Maschinenbau und über mir kommt außer dem Inhaber selbst keiner mehr.
Ich glaube nicht das der Respekt und das Vertrauen bei den Mitarbeitern verloren geht wenn er zuvor über eine langen Zeitraum im "normalen" Umfeld aufgebaut worden ist. Klar würde zunächst drüber gelacht werden auf einer freundlichen Art bis sich vermutlich eine Normalität einspielt und es einfach als normal oder uninteressant durchgehen wird.
Als Neuling sehe ich es tatsächlich als ein KO Kriterium was einen in dem Arbeitskreis wo (nicht falsch verstehen) "echte Männer" arbeiten raus kicken wird. Als Designer, Künstler, Raumaustatter, Friseur,... Alles was mit Mode und Freigeist zusammen hängt kann eine extravagante Art im Beruf sicherlich sogar ein Markenzeichen sein und dafür sorgen das gerade deshalb über einen gesprochen wird und somit sich Reklame von selbst macht, wenn zudem noch gute Arbeit geleistet wird.
Abgesehen davon ist bei uns im Betrieb auch überall S3 Pflicht und alles andere wäre gegen die UVV. Somit fällt anders Schuhwerk eh aus der Reihe.
Ich habe die letzten 20 Jahre im Maschinen- und Gerätebau am Schreibtisch gesessen. Im Betrieb müssen Sicherheitsschuhe getragen werden. Und trotzdem machte ich meinen Rundgang dort im Sommer in Sandaletten. Da sollte mal einer kommen und mir was sagen.....
Jeder Mensch ist schlau, die Einen vorher, aber alle nachher. „Es kann doch nicht der Sinn von Bildung sein, dass jeder Einsteins Relativitäts-Theorie erklären, aber keiner mehr einen tropfenden Wasserhahn reparieren kann“ (Norbert Blüm)
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Eine Mitarbeiterin aus meinem Team, die aus Indien stammt, hat wohl mal einen Kollegen gefragt, ob hier in D solche Schuhe für Männer üblich seien, das wäre ihr bislang entgangen. Nö, sagte er, das trägt der Chef halt so. Erzählte er mir. Ansonsten ist das bei mir in der Gruppe kein Thema, jedenfalls nicht für mich wahrnehmbar.
Im Büro ist natürlich keine Pflicht, da geht im Grunde alles. Mir ist das ständige wechseln aber zu blöd und die Zeit zu wertvoll wenn ich am Tag geführt 20 mal in die Fertigung renne. Die BG muss ja auch nicht zwingend verärgert werden und dort fragen stellen wo es nicht nötig ist nur weil jemand eine extra Wurst haben wollte.
Kein Problem, ich bin Met der BG (in Sandaletten) zur Betriebsbegehung durch die Fertigung gelaufen. Alles gut. Naturgemäß bekam ich eben Extrawürste, das liegt in der Natur der Sache, oder an der Hackordnung, wie man will.
Jeder Mensch ist schlau, die Einen vorher, aber alle nachher. „Es kann doch nicht der Sinn von Bildung sein, dass jeder Einsteins Relativitäts-Theorie erklären, aber keiner mehr einen tropfenden Wasserhahn reparieren kann“ (Norbert Blüm)
PSA-Pflicht gilt für alle Werktätigen in der Produktion.
Nur die Fluchtwege und Staplerfahrspuren sind markiert. Pumps-Wegstrecken gibt es nicht 😂
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