High Heels :Hohe Absätze sind wieder im Anmarsch InhaltAuf einer Seite lesen Inhalt Was machen wir nun mit diesen Erkenntnissen? Vorschlag: Cowboystiefel und Bikerboots tragen. Die erreichen mit ihren Absätzen, die normalerweise fünfeinhalb bis sieben Zentimeter hoch sind, ziemlich genau das benötigte Fersen-Zehen-Gefälle von 14 Grad. In der Frauenmode sind solche Stiefel in den vergangenen zwei Jahren schon im Kommen, sozusagen als Gegentrend zum Ballettschläppchen. Marken wie Chloé, Dries Van Noten und Gucci haben sie im Sortiment, derb und luxuriös. Dass solche Stiefel mit ihrem mächtigen "Klonk-Klonk" nicht nur ein Gefühl von Empowerment in den Schritt bringen können, sondern nachweislich die Laufökonomie fördern, könnte den Trend jetzt noch befeuern. Schon weil Beyoncé gerade ein Countryalbum herausgebracht hat, steigt die Nachfrage nach Cowboy Boots. Die passen auch zum Sommerkleid.
Männer hingegen tragen Stiefel mit Absatz eher nur innerhalb traditioneller Maskulinismen wie Cowboy- oder Bikerlook. Bedauerlich! Poplegenden wie Prince und James Brown haben bewiesen, dass Männer in Heels sehr toll aussehen können. Prince soll 3.000 maßangefertigte Paare besessen haben, in Mintgrün, Rosa, Kanariengelb und natürlich in seiner Trademark-Farbe Violett, mit Absätzen von bis zu acht Zentimetern. Ein Paar der Absatz-Loafer, die James Brown trug (und signierte), befindet sich heute in der Sammlung des US-amerikanischen Nationalmuseums Smithsonian.
Aber auch in der aktuellen Mode können Männer, die Prince oder dem Sonnenkönig nacheifern wollen, fündig werden. Zum Beispiel gibt es vom Berliner Designerlabel GmbH die Ergonomic Riding Boots. Sie sehen – der Name ist irreführend – gar nicht nach Reitstiefeln aus, sondern eher nach einer Neuinterpretation der klobigen Stiefel des belgischen Designers Dirk Bikkembergs, die in den Neunzigerjahren bei Ravern so angesagt waren. Ihr Clou: der Stahlkappenbeschlag hinten rund um den Absatz. Und vom Designer Rick Owens gibt es sehr schicke schwarze Männerstiefel, die aussehen wie eine Kreuzung aus Chelsea-Boots und Square-Toe-Schuhen aus der Glamrockzeit. Sie sind weder zu zierlich noch zu grob. Hinten haben sie einen scharf angeschnittenen Cuban Heel. Höhe: sieben Zentimeter. Perfekt!
Gert-Peter Brüggemann, Professor für Biomechanik und Orthopädie, möchte allerdings noch davor warnen, dass man mit Absätzen umknicken und sich verletzen könne. Für das Sprunggelenk seien Absätze "nicht ganz ungefährlich: Man steht höher und wird instabil". Sein Gegenvorschlag zur Optimierung der Laufökonomie kommt ganz ohne Schuhe aus: ein fünf- bis siebenminütiges tägliches Wadenkrafttraining etwa dieser Art: "Wenn Sie an einem Tisch sitzen und das Knie unter der Tischplatte haben, drücken Sie die Zehen gegen den Boden, heben dabei die Ferse leicht vom Boden und drücken das Knie von unten gegen den Tisch bis zur maximalen Anstrengung, die die Wadenmuskulatur jetzt generieren kann." Man muss nicht den Schreibtisch zum Schweben bringen, es geht auch so: "Sie setzen einen Kollegen oder eine Kollegin auf Ihre Knie und heben die dann mit der Wadenkraft an."
Letztlich ist es ja vielleicht auch egal, auf welche Weise wir unseren Muskeln beibringen, weniger Energie zu verbrauchen. Dieser Text aber muss mit zwei klaren Plädoyers enden: Erstens sollten wir endlich aufhören, Frauen einzureden, das Tragen von Absätzen sei per se schädlich – nein, auf die Höhe kommt es an, Louboutins mit elf Zentimetern meinen wir nun wirklich nicht. Zweitens sollten wir endlich aufhören, einen Mann, der Absätze trägt, komisch anzuschauen. Mag sein, dass der Mann eine Dragqueen ist, vielleicht aber auch Maschinenbauingenieur. Oder ein Marathonläufer, der auf optisch ansprechende Art seine Sehnen trainieren will.
Zum Thema umknicken erzähle ich immer, früher bin ich oft umgeknickt. Mit flachen Schuhen, Dr Martens, Sicherheitsschuhe, Stiefeln. Weil das Gewicht dabei immer voll aufm Knöchel lag auch mit Kapsel-Abriss, Bänderrissen und so weiter. Deswegen Absatzschuhe, denn jetzt ist mehr Gewicht auf dem Vorderfuß, was den Knöchel entlastet. Und vielleicht bin ich schon mal ausgerutscht, aber noch nie schmerzhaft umgeknickt wie mit flachen Schuhen
I look pretty tall but my heels are high - THE WHO (substitute)
Kann auch Mark Brian gemeint sein, der schon eine längere Medienpräsenz hat.
In meinem USA-Urlaub (Texas, Lousiana, Tennesee, Mississippi und Arkansas) sind mir viele Damen mit Cow-Girl Stiefel(etten) begegnet. Ich hab dann in einem Stiefelladen mal geschaut, bei den Damen bis etwa 6 cm, bei den Herren 3 cm. Schon wieder Geld gespart.
Gibt es bei dem Bericht auch eine Kommentarspalte? Dann könnte jemand der Zugriff hat mal die Links zu den beiden SWR-Beiträgen einfügen.
Men on High Heels/ Männer auf hohen Absätzen 3.0
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So langsam wirds doch
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25.04.2024 07:16
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